Jahresprojekt | Juni

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Nun aber! Ich habe schon einige besorgte Nachrichten bekommen, ob das mit dem Jahresprojekt und den Cutfiles dazu irgendwie doch nicht weiter gehen würde – deshalb will ich mal langsam anfangen, mal wieder auf Stand zu kommen. Meine eigenen Pläne dazu wurden zwischendurch mal wieder vom echten Leben umgeschmissen: im Juni fingen bei uns schon die Sommerferien an, dann hat das große Kind schon die erste Baustelle aufgemacht, zwischendurch gab es tatsächlich ein paar Tage richtigen Sommer und der Garten schrie nach Zuwendung und schlussendlich hat das große Zwillingskind mit einem Hubschrauberflug auf Kasse (und dem dazugehörigen Rattenschwanz…) nochmal richtig Schwung in unseren Alltag gebracht… Willkommen in meiner Welt! Aber damit bin ich ja schon im Juli – soweit sind wir hier ja noch gar nicht.

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Also. Mein Juni in Bildern und so:

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Nachdem der letzte Nachtfrost im Mai dann tatsächlich ausgestanden war, habe ich nochmal in Pflanzgefäße investiert und die Babys alle nach draußen gebracht. Die coolen Pötte habe ich im hiesigen Günstigmarkt für kleines Geld geschossen und die sind richtig super! Mit Gurken hatte ich es hier im Garten zuvor noch nicht zu tun gehabt, aber Probieren geht ja bekanntlich über studieren.

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Der Temperaturwechsel von gefühlt-noch-immer-Winter auf Hochsommer innerhalb von zwei Tagen ist ja so richtig nichts für mich! Also abgesehen davon, daß ich dann irgendwie eine Woche brauche, um mich daran zu gewöhnen (wenn der Sommer im Norden denn so lange dauert…), finde ich es die Hölle, bei 30 Grad Essen kochen zu sollen. Drei Teenager-Jungs verlangen ja nach Wagenladungen Nahrung, aber die Nummer mit „kannst Du einen Rollbraten machen?“ hat mir fast die Sprache verschlagen. Von mir aus gerne noch Knödel und dicke Sauce?? Aber egal – bleibt mehr von den guten Sachen für mich.

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Knalltüten! <3

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Und auch die ersten Erdbeeren gab es, der langen Kältezeit geschuldet, in diesem Jahr etwas später als sonst. Aber dann! So lecker. Könnte ich ja jeden Tag essen. (Und aus dem off so: Mama, was kochst Du heute?)

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Die letzten paar Tage vor den Sommerferien habe ich nochmal genutzt und schon ein bißchen vorgearbeitet. Der Plan war ja ursprünglich, danach mit den Beiträgen für das nächste Magazin voll durchzustarten… Dabei hätte ich es in dem Moment wissen müssen, als ich zu meiner Freundin sagte, ich sei gerade gut davor. Das ist eigentlich jedes Mal direkt die Aufforderung ans Karma, alle Sünden aus vergangenen Leben direkt auf einmal zu bestrafen. In dem Moment, wo ich bewußt feststelle, daß meine to-do-Liste auf Stand ist, kann ich eigentlich gleich damit beginnen, das Ding zu verbrennen oder so. Denn alles was noch so draufsteht, wird durch den bloßen Gedanken direkt zwei bis fünf Monate nach hinten terminiert. Immer.

Der August Workshop war für mich selbst ein innerer Reichsparteitag! An dieser Bindung war ich bei meinem ersten Versuch – der zugegebenermaßen schon ein paar Jährchen her ist – eher gescheitert denn gewachsen und habe sie seitdem nicht wieder für irgendein Projekt ins Auge gefasst. Wie cool, wenn man den inneren Schweinehund dann bezwingt und am Ende selbst bei den Kursen was lernt! Erwähnte ich schonmal, daß ich den tollsten Job der Welt habe?

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Wenn es darum geht, mit Wasser in der Gegend rumzuspielen, war Jonas schon immer ganz vorne mit dabei. Einfach nur schnell das Gemüse gießen geht nicht… ;-)

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Pauls Kumpel Jason liebt seine Eisenbahn. Nein, das ist untertrieben: er BRAUCHT diese Eisenbahn! Und es muß auch genau dieses Modell sein, das schon eine ganze Weile nicht mehr hergestellt wird. Leider ist der junge Mann eher wenig zimperlich im Umgang mit seinem Spielzeug und deshalb hat er auch einen ziemlichen Verschleiß… Aber manchmal sind unsere (mehr oder weniger) sozialen Netzwerke ja auch zu was zu gebrauchen. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ein riesiger Stapel Pakete in unserem Wohnzimmer getürmt! Paul durfte Qualitätskontrolle machen und, naja, eine ist dann doch hier geblieben.

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Könnt Ihr Euch erinnern, wann Ihr zuletzt einen Maikäfer gesehen habt? Bei mir ist das Jahre her gewesen. Dieses wunderschöne Exemplar saß hier am Baum auf unserer Terrasse.

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Und endlich mal wieder einer aus der Rubrik „kannste-dir-nicht-ausdenken“: Während es per Landesverordnung seit Ende der Osterferien untersagt war, Unterricht in Präsenz stattfinden zu lassen, wenn nicht getestet werden könnte, hat man für die sowieso benachteiligten Schüler an den Förderzentren einfach mal eine „Ausnahme“ gemacht.

Als Ende März dann auch dem letzten Blödmenschen klar gewesen sein musste, daß diese Pflicht an den Schulen kommen würde, hat unsere Schulleitung beim Land vorsichtig nachgefragt, wie sich das denn in unserem Fall verhalten würde, denn an der Schule, die Paul besucht, gibt es – oh Wunder! – dann doch eine ganze Menge Schüler (ich könnte das jetzt noch durch 23 Genderformen deklinieren, aber dann bekomme ich Haarausfall), die sich nicht selber testen können. Also mein Kind würde das Stäbchen eher aufessen, das steht mal fest.

Da ja aber die Lehrkräfte und Helfer vor Ort nicht mal mehr ein Pflaster kleben dürfen, war abzusehen, daß die von oberer Stelle angedachten Selbsttestungen so eher nicht funktionieren würden. Der eigentlich auf der Hand liegende Vorschlag: Man könnte die Tests mit nach Hause geben, damit die Kinder von den Eltern oder pflegenden Personen getestet werden. Und das Land so: NÖ!

Erst ging es pauschal mal gar nicht, dann wollte man sich über die Ferien Gedanken machen, dann wollte man sich nach den Ferien Gedanken machen (die Osterferien in Schleswig-Holstein waren Mitte April zu ende, also das mal am Rande), dann sollten die Tests im Mai kommen, Anfang, Mitte und Ende und, also, naja, am Freitag, den 11. Juni, haben wir, nachdem vorher zwar Tests geliefert worden waren, aber irgendwie die Falschen, Testkits mit der Ranzenpost nach Hause bekommen. In der Zwischenzeit hat man diese unfassbare Inkompetenz mit der Vokabel „Ausnahmeregelung“ zu verschleiern versucht.

Also ganz ehrlich: Man kann von der Testerei halten was man will, aber, wenn das System in sich schlüssig sein soll und wir alle ja so unglaublich solidarisch alle gefährdeten Menschen schützen wollen und sollen (also bevor die alle zu Aluhut-tragenden Verweigerern und Staatsfeinden gestempelt wurden, weil die Bevölkerung so viel verzichtet hat und jetzt gerne feiern möchte (wie gut, daß Menschen, die wirklich mit Verzicht konfrontiert sind, sich darüber gar nicht so aufregen können, weil sie mit überleben beschäftigt sind…)), wäre es dann nicht sinnvoll gewesen, gerade an diesen Orten, also Förderzentren, Werkstätten etc., dafür zu sorgen, daß der Laden läuft?

Daß Kinder in unserem Land nicht viel zählen, dürfte jedem, der welche hat, spätestens in den letzten anderthalb Jahren klar geworden sein. Aber BEHINDERTE Kinder – ist doch egal. Als besonders schützenswert gelten sie auf jeden Fall mal nicht.

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Um an der Konfirmationsfeier der Tochter meiner Freundin teilnehmen zu können, durfte ich mit der Brut dann auch nochmal das hiesige Testzentrum aufsuchen. Aber wir waren ja schon froh, daß man sich wenigstens in kleiner Runde draußen treffen konnte. Vier Wochen vorher wäre die „Party“ vermutlich eher ein zwei-Personen-Event gewesen…

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Unfassbar: Ein erster zu-Hause-Test mit Paul! (Ok, nicht wirklich. Ich hatte vorher einfach welche gekauft, ich Schummler!) Pünktlich zum Ferienbeginn. Was für eine Farce…

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Wie gut, daß wir das große Glück haben und es uns schön machen können.

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Die erste Hitzewelle in diesem Jahr war hier im Norden echt furchtbar. Hier wird es ja immer gleich so schwül und wenn einem schon vor dem Wachwerden die Klamotte am Leib klebt, will man den Tag doch am liebsten im Kühlschrank verbringen. Also mir geht das jedenfalls immer so. Das Gästezimmer im Keller wurde von den Jungs in Beschlag genommen, da kann man es immer noch aushalten.

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Perfekt vorbereitet für das Date mit unserem Lieblings-Sanitechniker. Wir mussten den Termin für Pauls Stuhl auf den frühen Morgen legen. Soviel Einsatz wird mit Kaffee belohnt. ;-)

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Bei schwüler Hitze Mulch in den Beeten zu verteilen, war auch nur bedingt eine gute Idee…

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Neues Liebligsrezept!! Ich muss ja auf meinen Social Media Kanälen immer alle Menschen blockieren, die Essen posten, weil mir das sowas von auf den Keks geht… Aber für alle, die jetzt nicht wegklicken: Avocado, Gurke, Tomate, Zwiebel, Petersilie, etwas Zitrone, Salz, Pfeffer und zum Schluß Sesam drüber streuseln – so schnell gemacht und so lecker! Perfekt für heiße Tage. Und kann man auch gut in Wraps wickeln.

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Die Aussicht auf einfach-mal-frei war ganz nett, aber nein. Wenn am Sonntag früh der Anruf kommt, daß Mutter schnell nach Hause kommen muss, weil die Schmerzen nicht mehr zu ertragen sind (nachdem der zahnärztliche Notdienst tags zuvor nichts feststellen konnte und Nebenhöhle vermutete), verbringt man eben seinen Sonntag in der Notaufnahme.

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Allerdings war es dann doch der Zahn. Kleine Entzündungsherde mögen bei heißem Wetter ja gerne mal hochgehen. Das große Kind hatte dann die nächsten Tage eher Flüssignahrung und Boxer-Visage… Das will auch keiner.

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Und der Wahnsinn geht weiter. Fußball für alle. Scheiß auf Corona. Scheiß auf Diversität. Scheiß auf alles – Hauptsache der Rubel rollt. Ich bin ja eh nicht so das Herdentier und finde große Menschenansammlungen auch ohne Pandemie eher mäßig attraktiv. Aber dieses primitive Verhalten der Gattung Homo Sapiens, wie sie sich, dicht gedrängt wie Vieh im Pferch, ihre T-Shirts von ihren überfütterten Leibern reißen und Laute ausstoßen, die mit Sprache nur noch wenig zu tun haben, weil da ein Ball durch die Gegend rollt… Ist das nicht pervers? Ich desinfiziere derweil innerlich mit Rosé. Ommmm….

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Glück ist, wenn der Postmann Pakete mit Spielzeug bringt! Einen ersten Beitrag zum neuen Explore findet Ihr hier.

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Habt Ihr noch das erste Juni-Bild vor Augen? Die Mini-Gurkenpflänzchen, von denen ich zwischenzeitlich vermutet hatte, daß sie doch eher nichts werden, sind in drei Wochen zu Bäumen gewachsen! Und jetzt sieht man schon die erste Baby-Frucht!

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Und dann gibt es ja auch immer nochmal Projekte, die man ewig plant, aber nie umsetzt, weil… es tausend Dinge gibt, die gerade wichtiger sind, das Ganze langwieriger wird und man auf den Moment wartet, wo man ZEIT dafür hat, oder man immer noch etwas und noch etwas optimieren will, bevor man überhaupt anfängt. Blödfug! Einfach mal machen! (Und dann stell Dir vor, es wird gut!)

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Und da sind sie dann auch mal: die eigenen Erdbeeren! Diese Stapeltöpfe sind eine gute Sache, aber ich glaube, ich setzte die Planzen nächstes Jahr in das neue Hochbeet. Mal schauen.

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Auch wenn ich dieses Jahr nur selbst gezogene Pflanzen haben wollte – eine Snack-Gurke aus dem Baumarkt hat es dann doch in unseren Garten geschafft… und auch schon fleißig Früchte produziert.

Das war also unser Juni. Den Juli-Beitrag gibt es in den nächsten Tagen. (Muss noch die Fotos machen.)

Kalender Cutfiles

Die Datei zum Plottern könnt Ihr Euch natürlich wie immer herunterladen, wenn Ihr mögt. *KLICK*

Ich glaube heute und morgen soll es nochmal ein bißchen Sonne für uns geben, also ab nach draußen! Bastelwetter gibt es sicher bald wieder mehr als genug… ;-)

Kreativsüchtig

 

 

 

4 comments

  1. Peggy Reply

    Vielen Dank für deinen Einblick. Ich finde es immer spannend, „in andere Töpfe zu gucken“. Und wurde beim Lesen an unsere Erlebnisse erinnert. Leider schaffe ich das aufschreiben nie bzw. nehme mir dafür keine Zeit.
    Und oh ja. Was für eine Zeit. Ohne Humor geht es gar nicht.

    Viel Kraft und gute Laune für alle weiteren Herausforderungen (Herbst… Erkältungszeit… steigende Inzidenzen und fehlende Konzepte… Juhuu, auf geht’s in den nächsten Wahnsinn ).

    Liebe Grüße

    • Mel Post authorReply

      Jippieh!! Wir kommen!! ;-)
      Nee, mal im Ernst – das wird sicher nochmal mäßig lustig. Auf der anderen Seite habe ich schon gesagt, von mir aus gerne noch drei Jahre Lockdown, dann wird mir nie wieder jemand sagen, daß ich mal dringend raus muss, ins Kino oder Shopping oder Essen gehen oder all die anderen Dinge tun, die ich auch ohne Pandemie nicht mag… Nur für die Kinder finde ich das alles so unterirdisch. (Und ich vermisse meine Workshops mit richtigen Menschen doch schon auch ein bißchen.)
      GLG, Mel

  2. HirschEngelchen Reply

    Wahnsinn. Jedes Mal, wenn ich über deinen turbulenten Alltag lese, dann frage ich mich, wieso ich mit meinen doch sehr viel weniger großen Herausforderungen augenscheinlich sehr viel weniger gebacken bekomme als du… Ich ziehe meinen Hut vor dir! Wieder ein herrlicher Beitrag, der mich stellenweise lauthals zum Lachen gebracht hat. Weniger ob der beschriebenen Situation, sondern mehr wegen dem trockenen Humor, mit dem du es beschreibst. ;-) Ich lese immer wieder gerne bei dir vorbei!
    Herzliche Grüße vom HirschEngelchen
    Anka

    • Mel Post authorReply

      Huhu Anka,
      wenn wir über unseren normalen Wahnsinn nicht mehr lachen könnten, währe das Leben auch ganz schön öde. ;-) Und nicht vergessen – neben meinen gesammelten Heldentaten gibt es eine ganze Menge Dinge, die ich nicht gut auf die Kette kriege. Das wird einfach nicht dokumentiert und wahrt somit den Schein… LOL
      GLG, Mel

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