Jahresprojekt | April

Jahresprojekt Scrapbooking

Hier kommt der nächste Zwischenstand in Sachen Jahresprojekt: es ist so cool, wie das kleine Dex-Ding immer dicker und runder wird!

Memorydex Jahresprojekt April

Der April war hier ganz schön aufregend: die Kinder konnten endlich wieder tageweise in die Schule, der Frühling hat Gartenarbeit erlaubt und einige Dinge von der to-do-Liste sind auch endlich mal abgearbeitet. Dazu gab es (mehr oder weniger) lustige Diskussionen mit der Krankenkasse in Sachen Hilfsmittel und auch für Entspannung war genügend Zeit. Also alles in allem ein richtig guter Monat.

Memorydex April

Das Paulkind benötigt seit vielen Jahren Orthesen, weil seine kleinen Füße ja nicht so richtig benutzt werden und ohne diese Vorrichtung würden sie noch schiefer wachsen, als sie es ja ohnehin schon tun. Das ist nicht sehr schön, aber auch nicht so gruselig, wie es vielleicht gerade klingt. Wir sind ja froh, daß es diese Techniken gibt und uns gut geholfen wird und die Jungs vom Sanitätshaus kennen wir schon seit so vielen Jahren, die sind quasi Familie.

Nun begab es sich jedoch, daß es eine Änderung im Hilfsmittelkatalog gab (also, da gab es wohl eine Menge Änderungen, aber diese eine betrifft uns nun gerade mal besonders…) und ein armer Mitarbeiter der Krankenkasse mich anrufen musste, um mir mitzuteilen, daß die Orthesen sehr gerne bewilligt würden, allerdings bekämen wir keine Schuhe.

Versteht mich nicht falsch, ich bin weit davon entfernt, grundlose oder nicht verantwortbare Forderungen an unser soziales System zu stellen – aber echt jetzt?? Wir unterhalten uns über SCHUHE?? Wobei – von irgendwas müssen die Tests ja bezahlt werden, damit die Leute ihr Freiheits-Shopping-Erlebnis haben können. Und demnächst sind die Windeln dran und Menschen, die nicht mit dem Mund Nahrung aufnehmen können, müssen sich Püree durch die Schläuche drücken, oder wie ist das? Da kann ich wirklich Puls bekommen…

Entsprechend war ich am Telefon nicht so beherrscht, wie meine Erziehung es eigentlich von mir verlangt hätte. (Und ja, ich habe mich auch entschuldigt, aber – BOAH!!) Sagte der Mensch doch zu mir, ich könnte ja Widerspruch einlegen. Vielleicht würde es das Verfahren auch begünstigen, wenn ich einmal Fotos von den Orthesen in normalen Schuhen machen würde, um zu zeigen, daß das nicht passt… Und ich so: klar, ich bestelle gerne ein Paar Schuhe und stelle sie dann in Rechnung, ok?

Mal ehrlich, das Kind hat seit mindestens zehn Jahren Orthesen und die Schuhe dazu nehmen wir nicht, weil sie so formschön und praktisch sind. Mal davon abgesehen, daß ich gerne für 39,95 welche hier im Geschäft kaufen würde, denn dann müsste ich ja nicht 45 Euro Eigenanteil zahlen und das Ganze sähe vielleicht auch weniger behindert aus. (Das wäre ja auch mal was für zum Beispiel Pflegewäsche, die es meist gern in feingeripptem Weiß und Hornhaut-Umbra gibt – sehr schick für Teenager!) Was meint der Typ denn wohl, wie viele Schuhe wir, die wir nicht nutzen können, weil sie de facto nicht mit den Gummischienen kompatibel sind, hier wohl so vorrätig haben?? Und es ist ja nicht so, daß wir nicht mal nach Alternativen geforscht hätten, die es in unserem Fall eben einfach nicht gibt. Halleluja! Ich möchte zu gerne einen dieser Sesselfurzer, die so einen Schwachsinn entscheiden, einladen, hier mal eine Woche lang meinen Dienst zu tun. Mal gucken, ob wir uns dann tatsächlich noch immer über SCHUHE unterhalten? Aber Hauptsache, wir haben TUI gekauft… (Und dann wundern die sich, wenn eines Tages einer schießt.)

Ich öffne gerne im Halbjahrestakt die Tür für das Rote Kreuz um nachzuweisen, daß wir noch immer so behindert sind wie vor drei Monaten (was ja bei seinem Krankheitsbild totaaaal überraschend ist…) oder lasse den Hilfsmittelberater rein, damit er gucken kann, ob das Kind tatsächlich gewachsen ist und ich mir nicht das nächstgrößere Stehgerät aus Dekorationszwecken ins Wohnzimmer stelle – ich fülle Zettel aus, weise nach und tue alles, was von uns verlangt wird (ja auch nicht immer ohne Grund, wie ich natürlich auch weiß, gar keine Frage). Aber Schuhe? Ich meine alternativlose Spezialschuhe? Wow…

Memorydex

Ok, genug gezetert. Kümmern wir uns lieber um die erfreulichen Dinge. Die Ankündigung vom Magazin zum Beispiel. Diesmal sogar zwei Tage früher als ursprünglich erwartet! *kreisch*

Memorydex

Und manchmal muss man auch einfach nur entspannen. Katze auf den Füßen inklusive! ;-) Die kleine Fusselbombe ist Chanel (mein Freund hat die Katzen mit den beklopptesten Namen, das steht mal fest!) – die erste Katze, die ich kenne, die nicht genug davon bekommen kann, am Bauch und unter den Achseln gekrault zu werden? Unser Kater damals hätte mich zerfleischt!

Memorydex

Wie wir, oder vor allem mein großes Kind, den riesigen Berg schwerer Kartons vor unberechenbarem Winterwetter retten mussten, konntet Ihr ja schon hier nachlesen. Mittlerweile hat sich das Staunen über das neue Magazin in Stolz umgewandelt, daß wir das so gut gerockt haben. Und in Gedanken schiebe ich bereits die ersten Themen für Nummer 9 hin und her…

Kreativsüchtig Magazin

Und auch der Versand ging diesmal ziemlich reibungslos – keine Pakete, die wochenlang verschollen waren oder ähnliche Überraschungen. So soll es sein.

Memorydex

Popeln, lutschen oder spucken – was macht man nicht alles… So richtig überzeugt bin ich von den Dingern ja irgendwie noch nicht, aber es macht in diesem Wahnsinn auf jeden Fall ein besseres Gefühl. Und sogar in den Schulen klappt das mittlerweile mit der Testerei. Also zumindest in den Regelschulen. Im Förderzentrum sind sie seit Wochen dabei, den Menschen, die dafür das Sagen haben, zu erklären, daß Kinder mit speziellem Förderbedarf nicht unbedingt selbst mit den Tests zurechtkommen. Aber die Tests mit nach Hause zu geben ist aktuell selbstverständlich nicht erlaubt, das wäre ja auch zu einfach? Wie gut, daß wir Inklusions- und Antidiskriminierungsgesetze haben, die keinen interessieren. Es ist echt unterirdisch. Auch an dieser Stelle würde ich gerne unsere Bildungsministerin mal einladen, gerne mit Assistenz des für Gesundheitsfragen zuständigen Herrn, einmal eine Woche in dieser Einrichtung zu hospitieren. Es kann doch nicht sein, daß es überall Testpflichten gibt, aber Menschen mit Behinderung eine „Ausnahmeregelung“ bekommen, was ja ganz dreist auch noch als Nettigkeit, statt als Inkompetenz vermittelt wird, anstatt den Leuten, die ja die Pflege sowieso übernehmen, einfach die Testkits zukommen zu lassen? Lieber berät man darüber noch ein paar Wochen.

Memorydex Jahresprojekt

Und hier kommen wir dann gleich zum nächsten Großprojekt! Seit des Auszugs des Vaters der Kinder vor 2 1/2 Jahren stand das auf meiner to-do-Liste: Restspuren beseitigen!! Also nicht nur Restspuren – es gab hier ein paar Ecken im Haus, die wurden seit Einzug vor 10 Jahren nicht angefasst. Unser Werkzeugkeller zum Beispiel – ein toller Raum, mit Tageslicht, mit Werkbänken und Platz zum Arbeiten – war seit Beginn unseres Wohnens hier, einfach nur eine vollgemüllte Rumpelkammer. Es standen Kartons darin, die seitdem nicht ausgepackt worden waren, trotz etlicher Bemühungen meinerseits, diese Aufgabe mal anzugehen. Stattdessen wurde einfach noch mehr hineingestapelt und bei Bedarf einfach ein kleiner Gang frei geboxt… Ätzend!!

Zu Beginn des Jahres habe ich den Ex dann genötigt, sich dort noch herauszuholen, was immer er davon wohl brauchen konnte und jetzt mit den etwas wärmeren Temperaturen haben wir Chance genutzt und Tabula Rasa gemacht. Wenn jemand von Euch mal eine Schraube in einer besonderen Größe braucht – ich habe ALLES!! *gröhl*

Memorydex

Keine Sorge, das Kind wurde natürlich NICHT entsorgt. Den brauche ich noch… ;-)

Aber nach zwei Tagen Arbeit hatten wir nicht nur einen, plötzlich riesengroßen, aufgeräumten, sauberen und sortierten Werkzeugkeller, sondern auch einen leergefegten Dachboden, der nämlich mit Geräteverpackungen aus allen Zeitaltern vollgemüllt war. Warum zum Geier bewahrt man sowas alles auf? Ok, die Umverpackung vom High-Quality-Rechengerät nochmal stehen zu lassen, weil man demnächst eh nochmal umzieht und das Teil ansonsten schwer zu sichern ist, das kann ich begreifen. Aber wie kam der Karton meiner Uralt-Big Shot da hin? An dieser Stelle muss ich zugeben, daß ich noch nie in meinem eigenen Haus auf dem Dachboden war, weil ich so eine fürchterliche Angst auf der schlimmen Hühnerleiter habe… Die Jungs haben das dann mal in die Hand genommen. Und jetzt ist da oben nix mehr, alles frei. Herrlich!

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Die Aufräum-Tage waren vielleicht auch deshalb so effektiv, weil alternative Tätigkeiten, die das Verlassen des Grundstückes zur Folge gehabt hätten, gerade nicht drin waren, wegen Selbst-Quarantäne. War zum Glück nur falscher Alarm, aber natürlich bin ich dann nochmal in unser hiesiges Testzentrum gefahren, um mir TÜV geben zu lassen. Den Termin bucht man online und wenn man es erstmal begriffen hat, ist es auch gar nicht so schwierig. Alles gut. Man sucht sich ein freies Zeitfenster aus, wählt seine Testart und gibt seine Daten ein (die man dann später dank Datenschutzwahn nochmal handschriftlich auf einen per Mail geschickten Zettel einträgt, denn hierzulande ist es ja wichtig, möglichst große Papierberge zu erzeugen) und bekommt am Ende den oben gezeigten, sehr passenden Bildschirm angezeigt: „Vielen Dank für Ihre Buchung. Wir wünschen Ihnen ein tolles Erlebnis.“ EIN TOLLES ERLEBNIS???? ERNSTHAFT?! Wenn einem bei der Testbuchung das Gefühl vermittelt wird, man hätte gerade eine besonders aufregende Freizeitaktivität gekauft… *schlapplach* Man bekommt direkt den Eindruck von Sorgfalt und Kompetenz. Nicht.

Memorydex

Nach zwei Anläufen habe ich die Einfahrt zu dem Hinterhof, wo das Testzentrum in einer Halle im hiesigen Gewerbegebiet eingerichtet wurde, auch gefunden. (Und ich habe in der Straße mehrere Jahre gewohnt…) Vielleicht war es an dem Tag auch einfach doof dort, kann ja sein. Aber es war: voll, kalt und gruselig. Also ein tolles Erlebnis sieht irgendwie anders aus? ;-) Aber die Damen, die sich dort gegenseitig gezeigt haben, wie das mit den Tests denn fachgerecht funktioniert, waren auf jeden Fall sehr nett (ohne Ironie, die waren wirklich lieb!) und haben dadurch das anschließende Warten auf das Ergebnis erträglich gemacht. Statt der erwarteten 20 Minuten war ich dann also eine Dreiviertelstunde vor Ort, bevor ich dann mein Sie-dürfen-jetzt-einkaufen-gehen-Zertifikat in den Händen hielt.

Memorydex

Zum Ende der Woche wurde der längst gut gefüllte Container dann wieder eingesammelt. Wir hatten kurz Sorge, ob der kleine LKW das tatsächlich schafft? Zwischenzeitlich hatten die Jungs nämlich die Gelegenheit genutzt und noch Überflüssiges aus ihren Zimmern aussortiert und auch ich habe hier und dort noch ein bißchen sortiert und Lücken zwischen dem Sperrmüll mit verwaisten Tupperdeckeln und Bob-der-Baumeister-Geschirr gefüllt.

Memorydex

Nach dem Glücksgefühl ob des abgeschlossenen Projektes wurde es ja auch mal wieder Zeit für einen Adrenalinkick… Jonas, mein Katastrophenkind! Diese Sache mit den altersbedingten Testosteronschüben und dem dazu gehörenden Drang zur Selbstverstümmelung. Es war zum Glück nur ein Stückchen Lippe, aber natürlich eine riesige Schweinerei mit anschließend einer Woche Boxkampf-Visage. Selbstverständlich durfte er sich den Spott abholen und bekam von mir Alete serviert… (Sorry, solche Aktionen gehören bestraft!)

Cutfile Frühling

Lust auf ein kleines Frühlings-Freebie? Das bekommt Ihr hier. Schaut gerne öfter mal auf der Seite vorbei, auch wenn Ihr keine Workshops machen wollt – ich habe da immer mal ein paar scrappige Goodies für Euch. <3

Memorydex

Sprechen und Kauen war also nicht, aber das hat den jungen Mann nicht dann abgehalten, trotzdem mit anzupacken. Und nachdem er die Pflanzkästen soweit grundgereinigt hatte, musste ich dann direkt nochmal kurz vor Ladenschluss in den Baumarkt fahren…

Memorydex

…weil sauber allein dem Herrn nicht reichte! ;-) Also haben wir dann schnell nochmal gestrichen, aber ich muss zugeben, das war schon ne gute Idee. (Aber ich werde mich hüten, das zu laut zu sagen!) Und natürlich alles Öko-bio-sonstwas-zertifiziert. Aber da er ja letztes Jahr maßgeblich am Bau unserer Hochbeete beteiligt war, darf er auch wünschen. Ich finde es richtig gut, daß er dann auch am Ball bleibt und sich kümmert.

Memorydex

Für die Rückenleidenden, also für mich, gab es dann endlich einen Pflanztisch! So etwas wollte ich schon seit Jahren haben, aber irgendwie war ja immer etwas Anderes wichtiger – Ihr kennt das. Aber jetzt! Kurzentschlossen über A***on geordert und am nächsten Tag schon auf der Terrasse. Mittlerweile habe ich übrigens schon ganz viele Gemüsebabys! Kohlrabi, Gurken, Zucchini und Rote Beete – alles sprießt. Gestern haben die Tomaten ihre Köpfe aus der Erde gesteckt.

Wir sind natürlich wieder spät dran, aber ich warte immer gerne bis der Frost vorbei ist und bei dem kalten April… wir hatten sogar letzte Woche nochmal zwei Nächte etwas unter Null, aber den Pflänzchen geht es im kleinen Gewächshaus gut. Das härtet sie auch gleich ab. Solche Mimosen, die dann im ersten Regen verschreckt eingehen, kann ich hier nicht brauchen… ;-)

Memorydex

Und dann braucht man ja auch Zeit für die richtig schönen Dinge im Leben. Über die Osterferien ist natürlich mal wieder der halbe Bastelkeller nach oben ins Wohnzimmer gezogen. Da ich ja irgendwie mehr bastele als Besuch empfange, sollte ich vielleicht darüber nachdenken, die Räume einfach zu tauschen? ;-)

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Und ich habe es auch endlich geschafft, mal wieder Alben für die Layouts zu bauen! Vielleicht habt Ihr es ja hier schon gesehen? Was mich allerdings geritten hat, dieses Patchwork-Ding zu machen… also ja, es ist schon ganz schön cool. Aber ich glaube, das muss ich in der Form nicht nochmal haben.

Memorydex

Da wir konnten sogar schonmal wieder draußen sitzen!! Besser spät als nie. :-)

Memorydex

Ein Experiment mit extra dickem Vellum, rückseitig koloriert mit Alkohol Markern. Finde ich irgendwie gut. Ich glaube, da muss ich nochmal weiter testen?

Memorydex

Wie oben schon erwähnt: Babygemüse!! <3 Die ersten frechen Sprösslinge kamen trotz kalter Nächte schon nach einer Woche ans Licht.

Memorydex

Bei so viel Action braucht man auch hin und wieder mal eine Stärkung. Herr Coppenrath hat gut gebacken und das Tolle bei Angeboten ist ja, daß man mehr spart, wenn man viel kauft! :-)

Memorydex

Nach den letzten frostigen Nächten und der Ankündigung von reichlich Regen in den nächsten Tagen, war es an der Zeit, alles ins Beet zu schmeißen, was keine vorherige Bespaßung benötigt. Noch sieht es aus, als sei alles in Reih und Glied – mal schauen, wie schnell sich das ändert? Der Boden ist jedenfalls super – trotz Unmengen Holzschnitt und Gartenabfällen in den unteren Lagen, ist die Erde kaum abgesackt, das bedeutet, da unten ist noch reichlich Zeug, das verrotten und Nährstoffe spenden kann. Und Regenwürmer! Noch und nöcher. Ich bin begeistert!!

Memorydex

Zum Schluss noch eine weitere Folge von „Neues aus Absurdistan“… Nachdem der Krankenkassenmensch bei unserem Telefonat ja eingeknickt war und den Fall ohne weiteren Papierkrieg direkt an den Medizinischen Dienst weitergeleitet hatte, bekam ich die Aufforderung, doch eine Fotodokumentation der Füße und der vorhandenen Orthesen und einen Trittspurabdruck beizubringen. WTF???

Um das nochmal zu erklären: wir benötigen die Orthesenschuhe, weil durch die Verformung der Füße und zusätzlich der Gerätschaft drum herum, keine handelsüblichen Schuhe passen. (Wobei wir schon gewitzelt haben, daß wir einfach welche vom großen Bruder in Größe 47 nehmen – da ist dann eben ein bißchen Luft drin…) Die Orthesen – für die diese Nachweise grundsätzlich sinnvoll wären – sind längst bewilligt, angepasst und werden nächste Woche vermutlich abholbereit sein. Nun könnte man sich fragen, warum wir den ganzen Aufwand betreiben, wenn der faule Klops sich doch eh nicht auf seinen Füßen fortbewegt?

Also grundsätzlich finde ich es ganz fein, in einer Umgebung, in der es eben nicht konstant 20 Grad aufwärts hat, mindestens zum Schutz vor dem Wetter, die Füße in Schuhwerk zu packen, unabhängig davon, ob die Schuhe dann zum Laufen benutzt werden oder nicht. In einem reichen Land wie Deutschland, sollte es davon doch genügend für alle geben. Aber es kommt noch der medizinische Nutzen, denn durch die Orthesen werden die Schäden an den Füßen durch Verwachsungen (versucht) möglichst gering gehalten, was später eben nicht nur nicht so hübsch ist, sondern auch zu Schmerzen und schlimmstenfalls zu Operationen und dem ganzen Rattenschwanz führen kann. Und Paul braucht diese Orthesen auch, damit er im Stehgerät stehen kann (wir haben es wirklich nicht nur als Deko!), was wiederum wichtig ist, unter Anderem für die Aufrichtung allgemein, die Rumpfstabilität (ein stabilerer Patient ist erheblich leichter zu händeln) und die Erhaltung der Sitzfähigkeit (ist im Rolli grundsätzlich ganz praktisch…), durch die damit erreichte Belastung der Hüft- und Beckenpartie. Und so weiter. Allerdings kann ich das Kind nicht ohne Schuhe in das Stehgerät (für teuer Geld von der Kasse als Dauerleihgabe bewilligt) stellen, da er auf jeden Fall wegrutscht und unter Umständen die Orthesen auch kaputt gehen.

Wie ein Abdruck der Trittspur jetzt in diesem Zusammenhang den Sinn der Schuhe in unserem Fall und gar ihre Notwendigkeit belegen kann, bleibt mir (und auch den Jungs vom Sanitätshaus, die das ja nun öfter machen als wir…) schleierhaft. Mal davon abgesehen, daß ich davon ausgehe, daß das ganze Procedere nicht 34,95 kostet. Und wir wundern uns, warum die Kassenbeiträge steigen?? Eigentlich wäre das doch mal eine Story für Extra3 oder so. Ich werde auf jeden Fall nochmal nachfragen, was das Sanitätshaus für diese Schildbürgernummer in Rechnung gestellt hat.

Fortsetzung folgt… ;-)

Ach so, jetzt hätte ich ja fast das April-Cutfile unterschlagen!!

Cutfile April

Ihr könnt es Euch als PNG hier herunter laden. Viel Spaß damit!

Lasst Euch nicht ärgern. ;-)

Kreativsüchtig

2 comments

  1. HirschEngelchen Reply

    Liebe Mel,
    ich finde es angesichts deines herausfordernden Alltags immer wieder bewundernswert, wie du quasi nebenbei noch das kreative Tun und sogar eine Zeitschrift gewuppt bekommst. Alle Hüte ab!
    Und über deinen Bericht hinsichtlich der Schuhe siehst du mich hier kopfschüttelnd sitzen. Man fragt sich manchmal wirklich, ob man in Deutschland oder doch eher in Absurdistan wohnt… Es ist wie in so vielen Bereichen: Die Entscheider sitzen irgendwo, weitab von der Realität…
    Aber machste nix. Nur nicht zu schnell aufgeben. Mit Widerspruch kommt man manchmal weiter…
    Halt die Öhrchen steif und behalte deinen herrlichen Humor!
    Liebe Grüße vom HirschEngelchen
    Anka

    • Mel Post authorReply

      Ach Anka, Du Liebe,
      die Kreativität ist für mich der Ausgleich zu dem normalen Wahnsinn – und daß ich damit dann nebenbei noch ein paar Taler verdienen kann, ist ein großartiger Nebeneffekt. Falls man mal Schuhe kaufen muss, zum Beispiel… ;-)
      Was mich an der Sache mit den Schuhen so aufregt, ist die Inkonsequenz bei solchen Entscheidungen. Wenn man jetzt allgemein sagen würde, Therapieschuhe sind keine Kassenleistung, dann wäre das zwar tragisch, aber ok. Dann gibt es das eben nicht. (Vom Sozialstaat zur Bananenrepublik, aber wir wären ja nicht die Ersten und Einzigen auf der Welt, die sich selbst abschaffen?)
      Hier ist es aber noch viel lustiger: die Orthesenschuhe gibt es weiter auf Rezept, wenn der Patient Quengel-Orthesen trägt. Das sind Schienen mit einem speziellen Gelenk und wesentlich aufwändiger in der Herstellung, also sind die nochmal kostenintensiver. Ich könnte mir jetzt also eine Begründung aus dem Allerwertesten ziehen, warum wir zukünftig solche Modelle bräuchten, dann würden wir das Gelenk eben feststellen, damit sie sich eben NICHT bewegen, bekäme die bewilligt und hätte dann auch Anrecht auf die Schuhe. Also nicht ich, sondern Paul, Du weißt schon. ;-) Geschätzte Mehrkosten wären dann anderthalb bis zweitausend Euronen. Die Schuhe kosten 230. Das ist doch irre?
      Die Abdrücke und Fotos sind jetzt beim MDK (nach Widerspruch selbstverständlich, ich mache das ja jetzt auch schon ein paar Tage) und ich bin gespannt, was passiert. Notfalls Anwalt. Dafür habe ich auch noch genügend Energie…
      Könnte also noch für den einen oder anderen Blogbeitrag Material geben? :-)))
      Zum Glück sind wir in der luxuriösen Position, daß ich auch so die Schuhe für das Kind finanzieren kann. Aber der ist ja auch irgendwann mal erwachsen. Wie läuft das dann? Egal, Krönchen richten, weiter machen.
      Liebste Grüße,
      Mel

Ich freue mich immer über ein paar liebe Worte von Dir!