Ein Layout mit Schablone

Anfang 2021 entdeckte ich vermehrt in den sozialen Medien eine Art des Scrappens, die ich lange nicht gesehen hatte – da wurden Fotos in Form gebracht und auf eine Weise arrangiert, die mich unwillkürlich an meine ersten Begegnungen zwanzig Jahre zuvor (OMG! Ich bin alt!!!) mit Creative Memories erinnert haben. Und was soll ich sagen: ich war direkt mal neugierig.

Schere, Stift und Phantasie sind hier die Zutaten für tolle Layouts und auch wenn das nicht der Stil ist, den ich nun ständig umsetzen muss, war mein Interesse trotzdem geweckt. Ich will bei solchen Dingen immer unbedingt wissen, ob und wie ich es für meine Zwecke einsetzen kann? Muss man das Werkzeug nach Schema F benutzen? Oder geht da auch was ganz Anderes?

Da ich zu dem Zeitpunkt gerade mit der Planung für die Ausgabe 9 des Magazins beschäftigt war, haben CreativeID und Kreativsüchtig dann direkt das erste Mal miteinander gekuschelt und einen Teil des Beitrags von damals mag ich hier heute nochmal aufwärmen.

DENN

Das was ich als erstes zu den Schablonen-Layouts dachte, habe ich tatsächlich in der Zwischenzeit von mehreren Schrappen gehört: Das erinnert an CM. Und: ist das nicht irgendwie altbacken? Und: Ist ja ganz nett, aber das passt nicht so zu meiner Art zu scrappen.

Mein Ansatz war da ein Anderer, denn mich hat es sofort in den Fingern gejuckt, auch mal wieder auf diese Weise zu arbeiten. Ganz back-to-the-roots, ohne tausend fancy Modewerkzeuge (die ich alle liebe, das wisst Ihr), sondern einfach mit Bleistift, Schere und dem, worauf es beim Memorykeeping doch am meisten ankommt, nämlich Fotos. Na gut. Und natürlich diese Schablonensache.

Die Sache ist nämlich, daß auch meine Art des Scrappens sich über die Jahre verändert hat und auch stetig weiter verändert. Und dabei muss es auch nicht immer stur in eine Richtung gehen. In meinem Kopf war sofort dieses Bild von mir selbst, wie ich, gerade etwas über zwanzig Jahre jung, in meiner Mini-Wohnung saß und, während das große Kind, das damals ein Baby war, schlief, meine Fotoalben füllte. Ich wollte unbedingt dieses Feeling!! ;-)

Vieles von dem, was für uns heute so selbstverständlich ist, gab es ja zu der Zeit gar nicht und von dem was es gab, war für mich auch vieles nicht erschwinglich. Also habe ich gebastelt. Mit Untertassen Kreise angezeichnet. Mit der Nagelschere Ecken gerundet. Und verdammt – ich hatte so viel Spaß dabei!!

Warum nicht also verschiedene Spielarten miteinander kombinieren? Wer sagt denn, daß man sich irgendwie immer nur für eins entscheiden muss? Mal ehrlich – ich finde das so furchtbar. Also klar, wenn ich mit Leib und Seele ausschließlich meine alten Schneideformen von Anno Knips benutzen mag und mich das glücklich macht – hey, dagegen gibt es nicht nur nichts einzuwenden, sondern da kann ich nur sagen: cool, unbedingt weitermachen! Aber sich auf eine Sache zu versteifen und damit alles Andere direkt auszuschließen, das finde ich doof. Ob mich ein Trend, eine Idee oder ein Stil dann auch längerfristig fängt, das weiß ich im Vorwage auch nicht. Aber Ausprobieren gibt mir zumindest die Grundlage, mir eine Meinung bilden zu können.

Ok, genug geschwallert – ich denke, Ihr versteht was mein Antrieb ist und jetzt möchte ich Euch zeigen, wie mein erstes Schablonen-Layout entstanden ist.

ALSO

Das Prinzip ist denkbar einfach: man schnappt sich die Schablone der Wahl und markiert die Form, die Bauteil des Layouts werden soll, mit einem Bleistift. Zum Beispiel. Oder einem abwaschbaren Stift auf glatten Fotos. Wie auch immer. Eventuell verbleibende Linien werden später einfach wegradiert oder abgewischt.

Die angezeichneten Einzelteile werden mit der Schere ausgeschnitten…

…und mithilfe der Schablone auf dem Layout ausgerichtet und aufgeklebt. Damit die Schablone nicht verrutscht, sollte man sie mit einem wieder ablösbaren Klebeband fixieren, denn die Wirkung dieser Art Layouts steht und fällt doch irgendwie mit der Genauigkeit des Arrangements. (Das ist was für die pingeligen Scrapper unter uns… ;-) )

Natürlich kann man auch hier variieren und spielen! Für mein Layout habe ich nur einen kleinen Bereich der Schablone genutzt und dafür wiederholt eingesetzt, um ein Muster zu kreieren. Überhaupt lassen sich die Schablonen sehr vielseitig nutzen. Ob man, wie in diesem Beispiel, mit den einzelnen kleinen Fenstern der Schablone arbeitet oder aus mehreren Teilbereichen große Formen zusammensetzt – erlaubt ist was gefällt und es gibt auch kein Richtig oder Falsch dabei. Und mal ehrlich – schlimmstenfalls hat man eben mal ein Blatt Papier zerschnitten und nicht den großen Wurf gemacht. Und? Hauptsache, man hat Spaß beim Machen.

Noch ein Tipp: Falls Ihr eins haben solltet, ist ein Lightpad hier ein tolles Hilfsmittel! Ich nutze gerne strukturierte und matte Fotopapiere, von denen sich Markierungen unter Umständen eher schlecht wieder entfernen lassen. Mit dem Lightpad kann man auf der Rückseite arbeiten. Man darf nur nicht vergessen, auch die Schablone zu wenden, sonst passt es am Ende nicht, wenn man keine symmetrische Form gewählt hat…

Mit dem großen Foto braucht es natürlich nicht mehr superviel Deko, aber ein Titel muss natürlich sein und selbstverständlich verträgt sich dieses Layout auch super mit dem Material aus dem heimischen Stash.

Papiere und Alphas waren Reste von einem Workshop und auf meine Klartextstempel lasse ich nach wie vor auch nichts kommen. Warum ich das erwähne? In Gesprächen hatte ich das Gefühl, daß einige meinten, wenn man das Eine benutzt, darf man plötzlich das Andere nicht mehr verwenden? Was für ein Quatsch! Der Sandkasten ist doch so groß und zusammen spielen so viel schöner!

Also, ich mag dieses LO richtig gerne:

Und ja, ich hatte dieses Feeling dabei! :-)))

Die verwendete Schablone heißt übrigens „Cancún“ (GAB757).

Habt ein tolles kreatives Wochenende!!

Kreativsüchtig

4 comments

  1. Andrea Herzog Reply

    Ich liebe es mit den Schablonen, Scrap Layouts zu basteln, leider gibt es kaum noch welche zu kaufen. Habe jetzt eine Seite im Netz über Pinterest gefunden, sehr schöne, für 3D Layouts , aber sehr teuer. Könnt ihr mir da weiter helfen.

  2. Maren Reply

    Hallo Mel, das Layout ist sehr gelungen. Was mir bei den Layouts mit den Schablonen auffiel ist, das sehr viele das Journaling weglassen. Das war bei Creative Memories ja ein Schwerpunkt. Bisher habe ich kaum Layouts mit den Schablonen gesehen, wo ein längeres Journaling integriert war. Und das ist dann doch schade.

    • Mel Post authorReply

      Huhu Maren! Ja, das hast Du absolut Recht, das ist mir auch schon aufgefallen – obwohl ich zugeben muss, daß ich bei meinen Layouts in letzter Zeit auch ziemlich Journaling-faul geworden bin… ;-) Dabei kann man mit den Schablonen auch so schöne Journaling-Spots gestalten.
      GLG!!

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