Werbung | Oh ja – wer kennt es nicht: man möchte hochmotiviert in kreativer Laune ein Projekt mit dem Plotter anschieben und dann funktioniert das nicht so, wie man sich das vorgestellt hat… Natürlich ist das Material dann doof und das Gerät ist doof und die Einstellungen in der Software sowieso total daneben!
Um das direkt mal vorweg zu nehmen: ja, es gibt qualitativ suboptimale Materialien, mit denen es keinen Spaß macht zu arbeiten. Und es gibt auch mal Montagsmaschinen. Aber auch wenn das niemand gerne hören mag, wenn die Technik nicht tut was man möchte, liegt ziemlich oft doch eher ein Benutzerfehler vor? (Autsch!)
Ok, aber mal davon ab, daß man sich natürlich wünscht, daß sich alles ganz von allein macht und die böse Wirklichkeit manchmal anders aussieht – manches kann man ziemlich schnell lösen, und deshalb arbeite ich heute wieder eine der vielgestellten Fragen von der Liste ab:
Wie kann ich die Materialeinstellungen in Design Space ändern?
Wenn ich ein Projekt zum Plotten angelegt habe und es zum Herstellen an die Maschine sende, habe ich die Möglichkeit, aus vielen verschiedenen voreingestellten Materialien auszuwählen.
In der angezeigten Maske lassen sich favorisierte, also durch den Benutzer selbst als am liebsten verwendet markierte, oder beliebte, also häufig für vergleichbare Projekte ausgewählte, Materialien auswählen.
Wenn sich dort nicht das Richtige findet, klickt man rechts auf den grünen Schriftzug „Alle Materialien durchstöbern“.
Hier findet man alle voreingestellten Materialien, geordnet nach Kategorien.
Und alle diese voreingestellten Materialien lassen sich auch noch ein wenig anpassen. Dafür klickt man einfach unten links auf den grünen Schriftzug „Materialeinstellungen“. Den kann man gerne mal übersehen, dabei ist das in Wirklichkeit der magische Knopf!
Denn hier verbirgt sich der wahre Zauber! Man findet alle Materialien alphabetisch geordnet und kann die Details, wie Schneidedruck, Multischnitt und verwendete Klinge einsehen und auch anpassen.
Nehmen wir als Beispiel mal Vinyl. Dazu lese ich beispielsweise in den Cricut Gruppen bei Facebook immer wieder die erstaunlichsten Ratschläge: Man soll das Material in der Einstellung „Washitape“ schneiden, es auf die wildesten Weisen auf der Schneidematte fixieren oder es sogar vor dem Verarbeiten im Kühlschrank aufbewahren!
Äh… wow!
Auch wenn es immer wieder erstaunliche Hacks gibt, um mit der einen oder anderen Schwierigkeit fertig zu werden, was ja definitiv auch von Kreativität zeugt – wenn ich so einen Aufwand betreiben muss, kann das doch nicht im Sinne des Erfinders sein?
Ganz ehrlich, ich plotte jetzt seit fast 15 Jahren und musste noch nie Platz im Kühlschrank machen!! Und dabei hatte ich hier schon wirklich deutlich weniger sensible Geräte am Start, als meinen Maker. Und vielleicht ist meine Lösung, nicht die schnellste, aber wenn man seine Zeit einfach mal damit verbringt, sein Werkzeug zu benutzen, statt nach einem kreativen Misserfolg ins Netz zu motzen… *hust*
Ja, gerade wenn man das noch nicht so oft gemacht hat, muss man ein bißchen Zeit für ein paar Probeschnitte einplanen. Aber das lohnt sich!
Wie hier im eben genannten Beispiel vom Vinyl: Sollte mein Material nicht durchgeschnitten werden, kann ich hier den Druck einfach etwas erhöhen. Oder wenn das Material nicht fest genug auf dem Trägermaterial haftet – was ich bei guten Folien ehrlich gesagt noch nie hatte – kann man auch Druck rausnehmen und dafür das Material zweimal schneiden.
Aber ganz sicher ist es möglich, die Folie ohne kreativ-alternative Arbeitsweisen zu verwenden…
Und sollte es ein Material bisher gar nicht geben, was schon mal passieren kann, dann könnt Ihr auch selbst Einstellungen definieren und speichern. Dafür scrollt man nach ganz unten in der Liste und klickt links auf den Button „Neues Material hinzufügen“. Benennt das Material und klickt auf „Speichern“.
Hier kann man nun den Schneidedruck einstellen, ebenso wie Multi-Cut und das Messer.
Und ja, ich würde mir auch wünschen, daß man beim Erstellen der individuellen Materialien noch etwas mehr Spielraum hätte, zum Beispiel wäre es toll, wenn man auch das Knifeblade dafür auswählen könnte, aber auch so kann man mit dieser Funktion schon super Ergebnisse erzielen.
Nach dem Speichern findet sich die neue Einstellung dann unter „Meine Materialien“ und steht fortan zur Benutzung zur Verfügung. (Sollte es dort nicht gleich auftauchen, brecht den Schneidevorgang ab und startet ihn neu, dann ist es da, versprochen.)
Und natürlich habe ich das Ganze für euch als Video etwas ausführlicher festgehalten.
Ich hoffe auf jeden Fall sehr, daß ich damit vielleicht doch dem Einen oder Anderen weiterhelfen konnte. Und jetzt werde ich mal das nächste Projekt angehen. Man munkelt, hier muss noch ein Magazin mit Inhalten gefüllt werden?
Hallo liebe Mel!
Ein guter Beitrag zur rechten Zeit! Ich habe mir nämlich vor kurzem einen Maker zugelegt (u.a. auch aufgrund deiner Empfehlung)! Und ich muß sagen, ich bin schon sehr zufrieden mit dem Gerät! Die Verarbeitungsqualität überzeugt genauso wie die bisher erzielten Ergebnisse. Ich hatte bisher nicht einen mißlungenen Versuch, von leichten Abweichungen abgesehen, aber die lagen definitiv am Anwender (=mir).
Dazu muß ich sagen, ich komme von der „anderen Seite“ (der dunklen Seite der Macht?? Ha ha!) – bin nämlich seit 9 Jahren Silhouette Cameo Nutzerin und gebe selbst Workshops für die Silhouette Geräte. Ein Silhouette Gerät einfach so ohne große Anleitung in Betrieb zu nehmen, ist gar nicht so einfach, insbesondere die Cameo 4 (die habe ich zurückgegeben!!). Meine 3er tut seit vielen Jahren klaglos und präzise ihren Dienst und ist im Rahmen ihrer Möglichkeiten immer noch meine Lieblingsmaschine. Der Maker allerdings läuft ihr (natürlich bei den schweren Materialien!) und erst Recht der Fehlkonstruktion Cameo 4 total den Rang ab. Ich habe mit dem Maker schon Graupappe geschnitten und Acryl graviert und das bereits im ersten Anlauf (danke auch dir für deine Tutorial Videos!!). Die Cricut Maschine funktioniert tatsächlich ziemlich intuitiv, während ich bei Silhouette etwas mehr Gehirnschmalz investieren muß.
Dafür ist die sogenannte Software von Cricut ja wohl so ziemlich armselig – insbesondere, wenn man von Silhouette Studio kommt. Da habe ich ein vollwertiges Grafik/Design/Steuerungsprogramm, da kann der extrem eingeschränkte Design Space absolut nicht mithalten. Und am Ärgerlichsten finde ich, daß man ihn nur mit Internet nutzen kann und gezwungen wird, die eigenen Designs in die Cloud hochzuladen. Das hätte mich beinahe davon abgebracht, mir einen Maker zuzulegen…
Übrigens habe auch ich tatsächlich gerade mit dem Schneiden von Vinyl (mit Cameo) absolut noch nie Probleme gehabt und kann dort ganz einfach die hauseigene Standardeinstellung verwenden. Die Folien unterscheiden sich lediglich im µm Bereich, da muß nix groß angepaßt werden. Und wenn die Folien zickig sind beim Schneiden (was zum Henker sollen die denn im Kühlschrank???), dann liegt es in den allermeisten Fällen an den Einstellungen und in den restlichen Fällen daran, daß die Folien nix taugen. Ich habe nach schlechten Erfahrungen auch nur noch Markenfolien gekauft und damit fahre ich prima!
Dein Tipp jedenfalls mit den Schneideeinstellungen ist für mich Gold wert, denn gerade bei der Graupappe habe ich festgestellt, daß die Standardeinstellung für die dicke Pappe viel zu stark für die von mir verwendete Graupappe ist. Da kann ich dann ja doch meine persönlichen Einstellungen speichern! *daumenhoch*
Liebe Grüße vom HirschEngelchen
Anka
Guten Morgen Anka, freut mich, wenn der Artikel hilfreich für Dich ist. <3
Zu den Maschinen muss ich sagen, daß es vermutlich ein bißchen ist, wie früher in der Fahrschule - das Vehikel auf dem man gelernt hat, war doch lange Zeit das beste Auto. (Ok, mag auch daran liegen, daß dann bei mir erstmal nur echte Schrottschleudern drin waren... LOL) Aber ich kann total verstehen, daß manche eben Team dies oder Team das sind. Und letztendlich machen sie doch alle mehr oder weniger das Gleiche, nämlich schneiden.
Das mit der Software habe ich auch schon oft gelesen. Ich muss sagen, da fehlt mir eben der Vergleichswert, denn ich habe nie etwas Anderes benutzt, außer den noch weniger ausgefeilten Vorgängern. Aber bisher bin ich noch immer ans Ziel gekommen. Allerdings muss ich da für die Leute von Cricut doch mal ne Lanze brechen, denn in den letzten anderthalb Jahren hat sich vieles schon enorm verbessert. Vielleicht wäre es schlauer gewesen, mit Einführung des Makers damals die Designspace-Geschichte einmal komplett neu aufzusetzen, aber das hat man nicht gemacht, sondern auf dem bestehenden System, das ja für was ganz Anderes ausgelegt war, einfach aufgebaut. Kann man natürlich gut oder doof finden, allerdings (ich weiß, das klingt jetzt irgendwie überheblich...) vermute ich bei dem Großteil dessen, was so in den Gruppen an Problemen geschildert wird, daß da echt viele sind, die nicht mal dieses rudimentäre Programm bedienen können. Was machen die denn erst, wenn man ihnen plötzlich erklären soll, was ein Vektor ist? (und jetzt den Mund mit Seife auswaschen...)
Und diese Kühlschrank-Nummer hat mir echt die Haare zu Berge stehen lassen. Das muss einem doch klar sein, daß das irgendwie Quatsch ist? Wobei ich eben auch nicht begreife, warum man sich für teuer Geld ein tolles Gerät kauft und dann ausschließlich Material bei Ali, Action und co einkauft? Aber gut, muss ja jeder selbst wissen? (mehr Seife!!)
Bei meinem ersten Versuch mit Graupappe habe ich übrigens direkt mal die Schneidematte mit kleingeschnitten... *schlapplach*
Fühl Dich gedrückt,
Mel
Oh weh… das erste Auto, auf dem man fahren gelernt hat?? Das war bei mir ein Fiat Ritmo und garantiert nix, dem ich nachtrauere… *lach*
Ich denke, jeder Plotterhersteller hat seinen Fokus: Am Brother braucht man fast nix selbst zu machen, selbst die Schneideeinstellungen schafft der glaube ich alleine. Silhouette hat halt die flexibelste Software und Cricut eine hochwertige Verarbeitung und richtig Kraft.
Deshalb sollte man sich vorher gut informieren und überlegen, wie die eigenen Ansprüche sind. Ich entwerfe am Liebsten selber und möchte alles mögliche frei selbst einstellen, akzeptiere aber keine eierigen Kreise. Deshalb: Silhouette Studio JA, aber Cameo 4 NEIN. ;-) (die Cameo 3 kann perfekte Kreise!!)
Und ich will dicke Materialien bearbeiten und z.B. gravieren. Deshalb: Maker JA, aber beim Designen bleibe ich lieber beim Silhouette Studio… :-)
In der Tat ist mir auch beim ersten Graupappe Schnitt das Ganze etwas zu tief reingegegangen. Ich hatte auf dicke Graupappe gestellt, aber bei mir war der Maker schon nach knapp der Hälfte der Schnitte durch und ich habe abgebrochen. Da gab es dann schon ein kerniges Ritzerchen in der Matte. Aber ich war noch rechtzeitig…. ;-)
Und ich bin auch völlig deiner Meinung, daß man beim Verbrauchsmaterial nicht um jeden Preis sparen sollte. Einkäufe in Fernost sind für mich sowieso komplett tabu und in den einschlägigen Schnäppchenmärkten kann man auch höchstens mal eine Aufbewahrungsdose oder Büroklammern kaufen. Das, was ich bisher dort testweise gekauft habe, hatte meist deutlich nicht die Qualität von „richtigen“ Herstellern. Dann verzichte ich lieber uns spare für etwas Gutes. :-)
Ich denke, da sind wir Zwei auf einer Wellenlänge!
Herzliche Grüße aus der Gravierstube (der modellbauende GötterGatte möchte sein „virtuelles“ Firmenlogo für die Baufirma auf Plexiglas graviert haben…hihi)
Anka