Eigentlich… | Was mir grad im Kopf rumgeht

Ihr Lieben, lange habe ich keinen Post mehr ohne Bastelhintergrund verfasst. Aber irgendwie ist mir heute danach. Also wenn Ihr mögt, schnappt Euch einen Kaffee, denn das hier dauert vermutlich etwas länger.

Eigentlich wäre ich genau jetzt in Berlin. So war es zumindest geplant. Aber den BB Crop und den Workshop bei Cathleen haben wir schon frühzeitig abgesagt. Auch, wenn ich zu dem Zeitpunkt gar nicht so richtig daran glauben wollte, daß dieses Wochenende tatsächlich nicht stattfinden würde, will sagen, nicht könnte. Wer hätte je gedacht, daß ein Basteltreffen mal zu den verbotenen Veranstaltungen zählen sollte? Das Ganze hat in meinem Unterbewusstsein letzte Nacht solche Kapriolen geschlagen, so daß mir tatsächlich im Traum einfiel, daß ich ja noch gar keine Kits für den Kurs morgen gepackt habe während Ulrike und ich mit der Big Shot versuchten Gesichtsmasken aus Papier auszustanzen, die ungefähr groß genug für einen durchschnittlichen großen Zeh waren! Was ein Stress… ;-)

Das Wochenende hätte um zwei freie Tage erweitert werden sollen, mit ein bißchen Touri-Aktivität und ein wenig kinderfreier Zeit. Und ganz ehrlich: die könnte ich gerade wirklich brauchen. Ich bin tatsächlich ziemlich „urlaubsreif“. Aber das geht wohl gerade vielen so?

Nun denn, das Wochenende wird hoffentlich irgendwann nachgeholt werden können und das Wohl und Wehe der Welt hängt nun wirklich nicht daran. Also das meiner eigenen kleinen Welt schon ein wenig, denn nicht gegebene Kurse bedeuten für mich auch nicht verdientes Geld. Zwei Fotoshootings konnten nicht stattfinden und den nächsten Termin für die Workshops bei Betty in Stuttgart sehe ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich leide noch keine Existenzangst, aber merken tue ich das Ganze schon. Ich habe schon überlegt, Online Klassen anzubieten, um das ein wenig abzufangen, doch auch das ist mit meinem Rudel Kerls und den Aufgaben, die hier plötzlich über mich gekommen sind, gar nicht so einfach.

Seit nunmehr acht Wochen – meine Jungs hatten die Frechheit in der Woche vor den Schulschließungen einen grippalen Infekt mit nach Hause zu bringen und ich neige seit jeher dazu,  potentiell ansteckende Kinder nicht in die Welt zu jagen – jongliere ich jetzt unseren täglichen Wahnsinn zum größten Teil innerhalb unserer vier Wände und bin tatsächlich mit Home-Unterricht und Home-Therapien und Home-Psychologie und Home-Entertainment neben dem normalen Home-Koching und -Wasching und -alles-andere-auch-noching endlich mal ausgelastet. Und trotzdem ich habe das Gefühl, daß wir den Umständen entsprechend sogar ganz schön gut davor sind! Die Brut ist jedenfalls noch vollzählig.

Vielleicht ist das dem Umstand geschuldet, daß wir mit persönlichen kleinen Lockdowns schon so unsere Erfahrungen haben? Die vielen Wochen und Monate Reha-Aufenthalte, die wir in den letzten Jahren immer wieder hinter uns gebracht haben, waren auch jedes Mal ein Schnitt mit dem gewohnten Alltag, auch wenn zwischenmenschliche Kontakte dort erlaubt waren. Aber die Belastung für den Kopf, die so etwas mit sich bringt, fühlt sich für mich ähnlich an. Das Umschalten von „normal“ auf Ausnahmezustand und wieder zurück muss man erstmal verstoffwechseln. Wobei „zurück“ ja auch jedes Mal ein neues Normal war. Das Leben hat nunmal diese seltsame Eigenschaft, sich kontinuierlich vorwärts zu bewegen, ob man das nun will oder nicht.

Und ja, ich fühle mich mehr als ausgelastet. Ich bin überfordert. Da ist mein persönliches Päckchen, das ich als Nachwehen der Trennung von meinem Mann nach wie vor mit mir herumtrage und das in dieser seltsamen Zeit noch ein bißchen schwerer wiegt. Und auch wenn der Verstand weiß, daß das erdgeschichtlich nicht relevant ist, wehrt das Herz sich an manchen Tagen noch ziemlich. Parallel dazu soll/muss ich stark sein, informiert sein, den Plan haben. Ich bin stets bemüht.

Eigentlich ist mein Alltag ganz gut strukturiert. Also sonst so. Die Kinder sind an den Vormittagen in der Schule und ich habe Zeit für meine Arbeit und für meine Gesundheit. Hätte mir letztes Jahr um diese Zeit jemand gesagt, daß ich das Fitness-Studio vermissen würde, dem hätte ich einen Vogel gezeigt. Aber sowas von! Doch jetzt merke ich, daß trotz aller Motivation der Corona-Alltag und zusätzlich Home-Sporting miteinander nicht zwingend zu vereinbaren sind, jedenfalls nicht in der Intensität, wie es sein müsste. Mein Rücken hält noch durch und ich hoffe einfach, daß das noch eine Weile so bleibt.

Die Beobachtungen der Vorgänge in meiner direkten Umwelt in den letzten Wochen sind teils erstaunlich, teils interessant und machen mich zum teil auch fassungslos. Und damit meine ich nicht die schlimmen Bilder aus den Nachrichten, von weinendem medizinischen Personal und gestapelten Särgen, denn daß das schlimm ist, darüber werden wohl wenige Menschen anderer Meinung sein, aber so richtig begreifen kann ich es nicht. Als halbwegs emphatischer Mensch fühle ich mindestens Unbehagen und weiß natürlich um die Tragik für die Menschen. Und das mag jetzt herzloser klingen als es gemeint ist, aber glücklicherweise betrifft mich das Ganze in dieser Form (noch) nicht direkt. Meine Familie ist gesund und ich kenne auch niemanden, der mit einem schweren Verlauf dieser Krankheit mit dem kryptischen Namen betroffen ist. Also fingers crossed, daß das so bleibt.

Aber andere Dinge betreffen uns ganz mittelbar. Da passieren Dinge, die im Januar, als wir die Berichte von den ersten Fällen in Deutschland in den Nachrichten verfolgen konnten, noch so unglaublich weit weg waren. Beginnen wir mal mit unserem Dorfkrankenhaus. Mein großes Kind, Zustand nach Knie-OP, musste dort bis spät in den März hinein regelmäßig zu Kontrollterminen. Und während anfangs nur wenig nennenswerte Veränderungen bemerkbar waren, glich diese Einrichtung innerhalb weniger Tage plötzlich einer Festung. Befremdlich. Mindestens. Den letzten Termin haben wir dann auf unbekannt verschoben. Notwendig? Überflüssig? Keine Ahnung.

Das was so über allem hängt, ist ein großes ich-weiß-es-nicht.

Beim Kinderarzt muss ich aufgrund meines Kindes mit Pflegegrad 5 durchaus auch öfter vorstellig werden, als der Ottonormalverbraucher. Als Stammpatienten bevorzugt behandelt, funktioniert ein Großteil der Versorgung vor allem mit Rezepten für Therapien und Dauermedikation schon lange telefonisch. Ehrlich gesagt wäre alles Andere vermutlich auch gar nicht zu stemmen, denn die Dichte der Kinderarztpraxen im Verhältnis zu der Zahl der kleinen Patienten ist hier in der Gegend gruselig. Und dabei liegen wir im Bundesdurchschnitt gar nicht ganz hinten. Egal – wir haben uns arrangiert und solange niemand ernsthaft krank wird… *hust* Daran, daß man jetzt nicht mehr ohne Weiteres in die Praxis hinein gehen kann, habe ich mich auch gewöhnt und finde es sogar ganz gut. Vermutlich hat jeder, der Kinder hat, schonmal gedacht, daß die Warteräume schon dazu gemacht sind, den Nachschub an Patienten zu sichern?

Daß allerdings Pauls Medikamente zwischenzeitlich längere Lieferzeiten hatten, das hat mich schon ein wenig unruhig gemacht. Er gefällt mir eben einfach besser, wenn er nicht krampft… Und was hier ein, zum Glück nur kurzes, Warten auf die Pillen war, war bei einer Freundin das große Suchen nach Windeln. Die Apotheke konnte zwischenzeitlich nicht liefern, auch unsere Sendung vom Sanitätshaus kam später als erwartet und Inkontinenzprodukte für 12-jährige bekommt man, auch wenn er geöffnet ist, nicht im Drogeriemarkt. Wir haben zwischenzeitlich schon überlegt, was die beste DIY Alternative wäre und weil wir uns über den Klopapier-Run köstlich amüsieren konnten, da wir sowas wie Lappen im Haus haben, waren wir schnell ziemlich sicher, daß Waschbares auch  in anderen Pflegebereichen eine Lösung wäre. Gesegnet ist in seltsamen Zeiten, wer kreativ ist!

Kreativ waren ja auch die Inhaber der noch geöffneten Geschäfte. Von selbst gemalten Schildern über Flatterbänder über Behelfsscheiben aus mit Frischhaltefolien umwickelten Holzrahmen – jeder hat versucht alles zu tun, um die Menschen dazu zu bringen auf die Abstände zu achten und innerhalb kürzester Zeit wurden die Provisorien gegen schicke Acrylvorrichtungen und genormte Aufkleber ausgetauscht und Sicherheitspersonal eingestellt. Mich irritiert dabei nach wie vor, wie schnell man diese Maßnahmen als notwendig und normal akzeptiert hat. Jetzt natürlich garniert mit Gesichtsmaskierung. (Diskussionen um Kopftuchverbote sind übrigens grad aus, schon mitbekommen?) Und selber habe ich mich schon ertappt, wie ich argwöhnisch den Einkaufswagenschieber vor mir ansehe, ob der Mindestabstand auch eingehalten ist. Yay, kaum ist mal Krise mutiert man zum Arschloch. Ich gelobe Besserung.

Und schnell war man hier im Ort auch, als es darum ging, Kinderspielplätze zum Ground Zero zu erklären. Über Nacht wurde sogar das Dingen hier bei uns im Rondel, wo sowieso nie jemand ist, mit Flatterband und Verbotsschildern verarztet. Wenn das Finanzamt doch mal so schnell wäre beim Bearbeiten meiner Steuererklärung… Ich bin kein Fachmensch und kann nicht beurteilen ob das Befummeln einer Schaukel exorbitante Risiken birgt, aber irgendwas in mir weigert sich zu verstehen, warum ich einen Einkaufswagen schieben darf aber ein Kleinkind nicht zum Buddeln in die Sandkiste? Und jaja! Ich habe auch diese ganzen Kurven und Zahlen gesehen und gelesen und ja, ich bin durchaus dabei, wenn es darum geht, daß Kinder nicht unbedingt Abstandsregeln befolgen können, wenn ja selbst unser Bundesgesundheitsminister lieber im Fahrstuhl kuschelt, als die Treppe zu nehmen. Aber welcher Zweijährige geht alleine auf den Spielplatz um dort ungezügelt mit seinen Kumpels abzuhängen? Ich verstehe die Argumente zu beiden Haltungen und trotzdem sehe ich diese Dinge und denke, daß da was falsch ist. Bin ich jetzt zu sorglos oder gar unverantwortlich? Keine Ahnung.

Drei Kinder an drei verschiedenen Bildungseinrichtungen zu haben, gibt mir die Möglichkeit zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Schulen mit der Schließung umgehen – und das sind ja nur drei hier im direkten Umkreis. Ich vergebe hier die Noten „gut“, „befriedigend“ und „unterirdisch“!

Am besten klappt die Kommunikation mit dem Förderzentrum. Ok, es ist natürlich auch ein Unterschied, ob da neun Kinder in der Klasse sind oder 29. Dafür habe ich durchaus Verständnis. Aber wäre es nicht auch bei den anderen Schulen möglich gewesen, zeitnah eine Rundmail mit nützlichen Links und einer Info über aktuelle Entscheidungen (Absage der Klassenfahrten etc.) zu versenden? Währe es für die Klassenlehrer nicht möglich gewesen, vielleicht einmal in der Woche fünf Minuten mit jedem Schüler zu telefonieren? Einmal hören, wie es geht? Einmal den Schülern das zu Gefühl geben, daß es „die Welt da draußen“ noch ein bißchen gibt? Es geht in der Schule, wie wir ja jetzt zigmal lesen konnten, nicht nur um das Vermitteln von Unterrichtsstoff. Wie wäre es denn dann mal mit ein wenig persönlichem Interesse? Kann auch geheuchelt sein, aber ein gewisses Maß an greifbar-sein hätte ich begrüßt. Vor allem für die jüngeren Schüler.

Ich weiß, daß überall Ausnahmezustand herrscht, keine Frage, aber während ich einmal wöchentlich mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zugespamt werde, (und erst fünf Wochen später mal einer auf die Idee kommt nachzufragen, ob ich die eigentlich auch ausdrucken kann) die ich natürlich versuche hier nebenbei zu vermitteln, verschwinden die dazugehörigen Ansprechpartner in der Versenkung, bis nächsten Montag. Bin ich jetzt anmaßend, wenn ich das als ein bißchen wenig empfinde? Ich weiß es nicht.

Auf meine Nachfrage, ob die letzte Woche bekannt gegebenen Pläne unserer Landesregierung wie in den Medien verkündet auch umgesetzt werden, oder ob es sich dabei wieder lediglich um einen Serviervorschlag handelt, wurde mir nahegelegt, jemand Anderen dazu zu befragen. Wow… Bedeutet also im Klartext, daß mindestens eines meiner Kinder in diesem Schuljahr wohl eher keinen Unterricht mehr bekommt, aber keiner sich traut, das mal laut auszusprechen. Was mich jetzt auch nicht total aus der Bahn wirft, aber ich hätte es einfach gern gewusst? Doch ohne Weisung von oben passiert da nichts. Wie die Lemminge.

Die mediale Berichterstattung erinnert seit vielen Wochen mehr noch als sonst schon an Herrn Orwells „Doppeldenk“, und obwohl ich zu den Menschen gehöre, die zutiefst davon überzeugt sind, daß dieses auf Konsum und Globalität ausgelegte System in dem wir leben bei genauerer Betrachtung ziemlich pervers ist, bin ich ja trotzdem ein Teil davon und scheue die jetzige Art der Veränderung. Hat alles am Ende etwas Gutes? Ich weiß es nicht.

Wer neugierig ist, hat jedenfalls gerade die Möglichkeit live zu beobachten, wie Meinungsmache funktioniert, wie Menschen, die falsche Fragen stellen als Verschwörungstheoretiker oder Panikmacher hingestellt werden, wie das wertvolle Instrument der offenen Diskussion an die Leine gelegt wird. Zum Glück wird der Mob demnächst wieder mit Fußball beschäftigt, denn man stelle sich vor was passiert, wenn „Brot und Spiele“ nicht mehr funktioniert und noch mehr Meinungen laut werden, wie keiner hören will oder soll. Bin ich jetzt ein Spinner? Ich weiß nicht?

Ich habe in der Schule sogar manchmal aufgepaßt und ich habe die Geschichtsbücher gelesen und wenn ich jetzt von Menschen lese, die die zaghafte Öffnung aus dieser Ausnahmesituation verteufeln, bekomme ich Angst. Wollen die denn wirklich alle Verantwortung abgeben und zentral wie die Marionetten gelenkt werden? Und gleichzeitig kann ich die Zweifel verstehen und auch die Stimmen derjenigen, denen das alles nicht schnell und weit genug geht, denn was eine Massenarbeitslosigkeit mit den Menschen macht, kann man auch überall nachlesen. In Kombi mit dem zuerst genannten Punkt: Zack! 1933. Was ist denn nun der richtige Weg? Ich weiß es nicht.

Ich weiß es wirklich nicht.

Jeden Morgen und jeden Abend lese ich mich durch drei unterschiedliche Nachrichtenportale und mache meine Hausaufgaben. Denn informiert zu sein ist schon nicht verkehrt, wenn man mitpinkeln will. Das tue ich übrigens auch nicht erst seit Corona. Aber Andere offensichtlich schon, denn sonst kann ich mir nicht erklären, wie es sein kann, daß einer der der Lehrer, der dann doch unsere Telefonnummer hatte, sagte, daß das ja alles so plötzlich gekommen sei… Sorry, da muss ich mal widersprechen. Nichts daran war plötzlich, es wollte nur keiner glauben. Meine eigenen Kinder haben mich für bekloppt gehalten, als ich im Anfang Februar den Osterurlaub in Frage gestellt und unseren Vorratskeller auf Vordermann gebracht habe, Klopapier inklusive, zumindest eine Packung. Ok, die Stilblüten habe ich auch nicht kommen sehen, aber der Rest, da war nix plötzlich – und ich bin nur eine Mutti und wirklich kein Hellseher.

Schön wäre es auf jeden Fall, wenn dieser ganze Wahnsinn dazu führen würde, daß in einigen Bereichen mal umgedacht werden könnte? So richtig daran glauben tue ich ehrlich gesagt nicht, aber ist die Vorstellung von einem Gesundheitssystem, das nach seinen Möglichkeiten und nicht nach Honorarkatalog arbeitet, von einer Wirtschaft die auf Nachhaltigkeit und Verantwortung für kommende Generationen statt auf maximalen Profit ausgelegt ist oder eines Bildungssystems, das nicht nur für das gleichgeschaltete Befüllen der Kinderköpfe in überfüllten Räumen nach Norm, sondern für die Entfaltung der Potentiale von Individuen konzeptioniert ist – ist diese Vorstellung nicht schön? Wenn jetzt sowieso schon alles aus den Fugen gerät, könnte man nicht auch genau jetzt die Weichen dafür stellen? Am besten weltweit? Bitte?

Eigentlich wäre ich jetzt in Berlin. So selbstverständlich und doch gerade unvorstellbar weit weg.

Passt auf Euch auf!

Kreativsüchtig

 

17 comments

  1. Tanja B. Reply

    Liebe Mel,
    dein unnachahmlicher Schreibstil bringt mich immer wieder zum Schmunzeln und auch dieses Mal würde ich dir so gern in allen Punkten zustimmen – wenn da nicht die Sache mit den Lehrern wäre, die deiner Meinung nach zu wenig persönliches Interesse zeigen und nach dem Zuschicken der Aufgaben in der Versenkung verschwinden. Als ich selbst vor vielen Jahren voller Motivation und Idealismus den Lehrerberuf gewählt habe, hatte ich vielleicht eine vage Ahnung davon, dass dieser gesellschaftlich nicht gerade angesehen ist, aber niemals hätte ich geahnt, unter welchen Bedingungen ich ihn heute ausführen soll/muss.
    So gut ich deinen Frust als Mutter verstehe, so sehr wehre ich mich doch als Lehrerin, diese Kritik zu schlucken. Natürlich kenne ich die Schulen deiner Jungs nicht und ich will auch bestimmt nicht jeden einzelnen Lehrer in Schutz nehmen, aber ich möchte trotzdem für ein klein wenig mehr Verständnis werben. Wie viele meiner Kollegen habe auch ich eigene schulpflichtige Kinder, die seit Wochen zu Hause sind. Ich erlebe also das Home Schooling von beiden Seiten. Erst seit dieser Woche haben Lehrer in meinem Bundesland Anspruch auf Notbetreuung der eigenen Kinder, für die Zeit, in der wir vor Ort in der Schule sein müssen. Ansonsten müssen auch wir beides gleichzeitig stemmen.
    Für mich sieht das aus Lehrersicht zur Zeit so aus: ich unterrichte an einer berufsbildenden Schule, unsere Schüler sind 16 Jahre und älter. Sie sollen 6 Stunden am Tag arbeiten, das entspricht bei vielen dem normalen Stundenplan, was für uns bedeutet, dass wir nicht nur als Klassenlehrer Aufgaben bereitstellen, sondern zumeist auch dort wo wir „nur“ Fachlehrer sind. Ich betreue auf diese Weise zur Zeit ca. 70 Schüler bei der häuslichen Arbeit – und ich arbeite Teilzeit mit deutlich reduzierter Stundenzahl. Kollegen von mir haben bei voller Stundenzahl 200 Schüler oder mehr. Für diese Schüler sollen wir Aufgaben formulieren, die verständlich sind, vom Umfang her angemessen, individuell auf die Lernvoraussetzungen des Einzelnen abgestimmt, nicht nur stupides Ausfüllen von Arbeitsblättern usw. So weit, so gut, das ist mein Job, das mache ich normalerweise auch so. Zur Zeit ist aber eben fast nichts normal. Ich habe meine Klasse tatsächlich gleich am Anfang befragt, welche Geräte und Mittel sie zu Hause zur Verfügung haben. Daraus ergab sich ein Flickenteppich aus Smartphones, Tablets, Laptops, vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Druckern und teilweise verschollenen Schulbüchern. So versuche ich also Aufgaben zu basteln (haha, das kann ich!), die sich auf jeder Art von Endgerät, mit oder ohne Drucker und mit oder ohne Schulbuch bearbeiten lassen, natürlich ohne dabei die Urheberrechte irgendwelcher Verlage oder anderer Personen zu verletzen. Da die Aufgaben verpflichtend sind, muss ich deren Bearbeitung natürlich auch kontrollieren. Ich erhalte jetzt also regelmäßig ein- oder auch mehrmals pro Woche Ergebnisse meiner Schüler, deren Form von Dokumenten diverser kostenloser oder kostenpflichtiger Software bis zu wackeligen Handyfotos eines verknüllten Zettels reicht. All das „darf“ ich dann auf meinem privaten Endgerät ansehen, denn die Benutzung privater Geräte wurde ausdrücklich „erlaubt“. Gemäß den Vorgaben meiner Landesregierung bin ich verpflichtet, jedem meiner Schüler zeitnah ein konstruktives und wertschätzendes Feedback zu geben, welches sowohl Lob als auch Verbesserungsvorschläge enthält. Auch dies ist im normalen Unterricht eigentlich selbstverständlich. Sitzt man aber zu Hause mit einer nicht enden wollenden Flut von E-Mails, ist das nicht immer leicht.
    Apropos E-Mails: Großzügig melden sich derzeit Schulbuchverlage, Bildungseinrichtungen aller Art und sonstige Institutionen, die uns mit reduzierten oder kostenlosen Angeboten beim Online-Teaching unterstützen wollen. Hätte ich die Ruhe, würde ich mir vieles davon gern ansehen, ausprobieren und dann entscheiden, was davon für meine Lerngruppe geeignet ist. Und dann sind da natürlich auch noch die häufig sehr kurzfristig umzusetzenden Vorgaben, die ich nicht übersehen darf. Wenn also ein Lehrer in deinem Fall gesagt hat, es sei alles so „plötzlich“ gekommen, kann ich das durchaus verstehen. Natürlich war die Krise nicht „plötzlich“ da, aber die erforderlichen Reaktionen waren für die Mühlen des Bildungssystems schon ganz schön schnell. Es dauert halt immer eine Weile, bis das was die Länder beschließen von den Kultusministern in Erlassen formuliert, an die Schulleitungen weitergegeben und dort für die jeweilige Schule umgesetzt wird. Wenn es bei dem einzelnen Lehrer ankommt, soll es im Zweifelsfall schon seit gestern gelten. Und die Medien wussten auch schon vorher davon.
    Auch ich bin unter diesen Bedingungen froh über jeden Schüler, bei dem es einfach „läuft“, denn auch ich schaffe es nicht, mit jedem Schüler jede Woche einen persönlichen Kontakt zu pflegen. Manchmal gibt es gute Nachrichten: die Schüler können Notebooks von der Schule leihen, um zu Hause arbeiten zu können. Dann die Ernüchterung: Unsere Schule hat für 1800 Schüler derzeit 6 (sechs!) Notebooks zur Verfügung. Einige weitere sind bestellt. Immerhin konnte ich jetzt drei Schüler aus meiner Klasse auf der Warteliste unterbringen… Seit der vergangenen Woche dürfen Abschlussklassen wieder in die Schule kommen. So schön es ist, die Schüler wieder vor mir zu sehen, so sehr sind wir alle verunsichert. Wir können nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Und auch wenn die Schüler es schaffen, in diesem Chaos ihre Abschlüsse zu machen, es bleibt die Sorge, ob und wie sie in der aktuellen Situation Ausbildungsplätze und berufliche Perspektiven finden werden.
    Ich könnte noch eine ganze Weile weitermachen, aber ich denke, mein Standpunkt ist klar geworden: du bist nicht allein, auch Lehrerinnen und Lehrer reiben sich auf zwischen der „neuen“ Art von Unterricht, der Betreuung der eigenen Kinder, der Sorge um Eltern und Großeltern, dem Organisieren bislang als selbstverständlich angesehener Lebensmittel und Hygieneartikel, der Flut von Nachrichten, Fake News, usw.
    Ich will mich nicht beschweren. Natürlich weiß ich, dass mein sicherer Job mit sicheren Bezügen im Moment ein großer Vorteil ist. Aber er hat – wie so viele andere Jobs im Moment – seine ganz besonderen Herausforderungen – auch wenn er nicht zu den systemrelevanten Berufen zählt. Das aber liegt mit Sicherheit nicht an den Lehrern, sondern an der Einstellung von Politik und Gesellschaft zur Bildung unserer Kinder.
    In diesem Sinne wünsche ich dir und deinen Kindern weiterhin viel Durchhaltevermögen. Ich bin sicher, du machst das toll. Du schaffst es, neben deiner Familie auch noch viele Scrapper, Bastelwütige und Kreativsüchtige zu motivieren und zu unterhalten – mach bitte, bitte weiter so!
    Herzliche Grüße
    Tanja

    • Mel Post authorReply

      Hey, Du Liebe! Ich danke Dir für diesen ausführlichen Kommentar. Mein Beitrag war ja auch nicht dazu gedacht, größtmögliche Zustimmung zu ernten, sondern eher um meiner Ratlosigkeit Ausdruck zu verleihen. Und das ist vermutlich etwas, was vielen gerade genauso geht.
      Daß die Mühlen bei den Behörden und entsprechend bei den untergeordneten Institutionen allgemein etwas langsamer mahlen, ist ja nicht neu und ich glaube gerne, daß eine Menge Lehrer mit dieser aktuellen Situation ebenso ge- und überfordert sind wie ich. Aber wie geschrieben – im Vergleich mit drei Einrichtungen sticht die Eine sehr heraus. Bedeutet im Umkehrschluss natürlich, bei zweien läuft es einigermaßen bis gut und zeigt mir eben auch, daß es anders gehen kann? Was mir von außen betrachtet fehlt, ist ein wenig Kreativität. Ich meine, da sind zum Beispiel Fächer, die gerade wenig bis gar nicht bedient werden: Sport, Kunst, Religion beispielsweise. Da dort gerade weniger Unterrichtsvorbereitung und -begleitung stattfindet, müßten doch vielleicht zeitliche Kapazitäten frei sein, um andere Aufgaben zu übernehmen? Nur so als Idee. Das sieht bei einer Berufsschule natürlich anders aus.
      Oder vielleicht einfach mal die Rückmeldung geben, daß dieser und jener Punkt zur Umsetzung in Arbeit ist – dann habe ich als Mutter das Gefühl, es tut sich was und kann dem Kind rückmelden: „die arbeiten gerade dran, daß…“.
      Aber wie gesagt, ich weiß es nicht. Einen Masterplan habe ich ja auch nicht zur Hand. Bleibt nur darauf zu hoffen, daß sich das alles irgendwie schon einschuckelt. Also muß es ja. ;-)
      Drück Dich!

  2. Christiane Riegel Reply

    Hey liebe Mel,
    danke für diese doch sehr offenen Worte. Und ja, ich kenne Dich zwar nicht persönlich, sondern „nur“ über die sozialen Netzwerke, aber, nun bin ich ein noch größerer Fan von Dir. Du bist eine ganz Große!! Ich bewundere Dich für Dein Päckchen, was Du so tapfer, mutig und sensationell klasse, er-trägst !! Du weisst, es wird alles auch wieder gut. Ich wette mit Dir!! Herzlichst, Chrissi

    • Mel Post authorReply

      Wie lieb von Dir! Und ja, es kommen auch andere Zeiten. Aber manchmal muss man sich einfach mal ein wenig Luft machen… Wie unten schon geschrieben, geht es uns ja wirklich gut. Und dafür bin ich gerade noch mehr als sonst dankbar.

  3. Cathleen Reply

    Sobald wir wieder dürfen, sehen wir uns in Berlin. Bis dahin, durchhalten.

  4. amithi Reply

    Hm, ja, nein, vielleicht… Ich stimme Dir zu, dass da nix plötzlich gekommen ist. Zum einen wird seit Jahren schon vor der nächsten großen Pandemie gewarnt (auch wenn man da eher die Grippe im Auge hatte), zum anderen konnte man ja in den Nachrichten mitverfolgen, wie sich das ausgebreitet hat. Wer im Februar noch glaubte, wir würden verschont, hat Scheuklappen aufgehabt.
    Und ja, ich stimme Dir zu, dass manche Maßnahmen hinterfragt werden müssen. Vor allem die Kommunikation ist sowas von grottig…
    Und auch ja, Krankenhäuser sind zur Zeit Festungen – aber ich als Krankenschwester auf einer Nicht-Covid-Station (ich arbeite mit Schlaganfallpatienten) habe es jetzt schon mehrfach erlebt, dass wir und Kolleginnen in anderen Bereichen massengetestet wurden, weil plötzlich ein Patient zu seinen Äpfeln (Aufnahmegrund, nicht virusbezogen) auch noch Birnen (Covid-positiv getestet) mit ins Haus gebracht hat. Ich möchte nicht wissen, wie viele Angehörige ohne Symptome erst uns angesteckt hätten, bevor wir – noch symptomfrei – eine Menge Leute aus Risikogruppen angesteckt hätten. Mir tun die Patienten leid, in einer so tragischen Situation keine Unterstützung durch die Liebsten zu haben und ich weiß auch nicht, wie man das besser regeln könnte. Aber den grundsätzlichen Sinn der Abriegelungen kann ich verstehen.
    Ich habe selber keine Kinder, kann deshalb eim Schulchaos nicht mitreden. Aber wenn ich sehe, wie sehr ich mit mir selber beschäftigt bin, wünsche ich allen Eltern viel Kraft.

    • Mel Post authorReply

      Danke Dir für die lieben Worte und Dir viel Kraft da an der Front! Die Reha-Klinik, wo wir immer waren wurde zwischenzeitlich komplett geräumt – mit Neuros schon ein ganz schöner Wahnsinn! Bin ich froh, daß wir vor zehn Jahren akut waren und nicht heute…

      • amithi

        Ja, im Moment akut ins Krankenhaus zu müssen ist eine doppelte Strafe. Und manchmal echt unmenschlich. Eine Kollegin hat vor 2 Wochen Drillinge auf die Welt gebracht – per Notfall-Kaiserschnitt in der 25. SSW… Lag vorher schon eine Woche im Krankenhaus ohne Besuch, der Mann durfte nicht kommen und die ersten Tage durften sie die Kinder auch nicht auf der Intensivstation besuchen. Wie hält man sowas aus? Wir versuchen, möglich zu machen, was irgendwie geht (inklusive Besuchserlaubnis bei besonders harten Fällen), aber wir sind eben doch Fremde und können die Familie / Freunde nicht ersetzen. In den Altenheimen sind die Pflegerinnen wenigstens bekannte Gesichter, die die Menschen kennen.
        So hart das körperlich ist, einen Covid-Verdacht in Plastik eingeschweisst versorgen zu müssen und den ganzen Tag lang mit Schutzmasken durch die Gegend zu rennen, es ist die Isolierung der Menschen (nicht meine eigenen, ich bin ja zu Hause nicht alleine), die mir zu schaffen macht.

      • Mel Post author

        Hölle! Dann ärgere ich mich lieber über nicht anwesende Lehrer…

  5. Ursula Reply

    MOIN Mel, ja ich glaube, Du hast ganz gut aufgeschrieben, was dem denkenden Teil der Bevölkerung wohl gerade so durch den Kopf geht. Hätte ich auch nicht gedacht, das ich sowas mal mitmachen muss – alles war so selbstverständlich, auch wenn frau dachte, sich eigentlich ziemlich verantwortungsbewusst durchs Leben zu bewegen. Wir haben ja keine altersbedingten Risikogruppen mehr in der gesamten Verwandschaft, aber das wars dann auch schon an Erleichterungen. Bei den Spielplätzen bin ich ein bischen zwiegespalten, einerseits ist es für die Kinder enorm wichtig auch mit anderen zu spielen, andererseits schaint es ja aber auch so zu sein, dass Kinder das ganze Infektionsgeschehen locker wegstecken, aber selbst als die beste Virenschleuder ever funktionieren. Wenn du sie also auf den Spielplatz mit Anderen lässt, müsstest du eigentlich dafür sorgen, dass sie im familiären Umfeld niemanden infizieren und somit 2 Wochen absolute Quarantäne oder Schlimmeres verursachen, wie gesagt, ich weiß nicht, wie ich mich da positionieren soll.
    Lehrertechnisch habe ich im Bekanntenkreis auch schon von höchst unterschiedlichen „Betreuungs“formen gehört, solche, die ihren Beruf offensichtlich gern machen, sich um ihre SchülerInnen kümmern und solche, die es als Zumutung empfinden, dass sie offensichtlich ab nächster Woche wieder in echt unterrichten sollen. Da gibt es sogar in der Uni große Unterschiede, Sohnemann „studiert“ ja seit 2 Wochen online, und auch da gibt es Proffesoren, bei denen er tatsächlich Punkt 1/4 nach 8 vor dem Rechner sitzt, weil man dort über Insta Fragen stellen kann und er sie in seine Vorlesung einbaut und diejenigen, die vorbereitete Vorträge ins Netz stellen – kennt man ja aus den diversen NachrichtenSpezials, dieser Beitrag wurde aus technischen Gründen vor der Sendung aufgezeichnet . . . . . . . . .
    Also, ici sehe die Sinnhaftigkeit der Einschränkungen noch ein und ich denke, die Eindämmung gibt den ganzen Anordnungen durchaus Recht, aber auf der anderen Seite muss natürlich auch die kritische Diskussion weiter geführt werden – ich meine nicht diesen nordrheinwestfälischen pseudoliberalen Fuzzi mit Dreitagebart, den ich nur dnn nicht wegschalte wenn er in Diskussionsrunden auftaucht, wenn ich mal wieder das Bedürfnis verspüre, mich von manchen in der Sackgasse der Evolution gelandeten Typen positiv abgrenzen zu müssen. Man kann ja einen anderen Ansatz verfolgen, aber man muss dann ja nicht unbedingt zeigen, wie d………… mann ist.
    Ansonsten bin ich aber wirklich heilfroh, müsste frau eigentlich groß und fett schreiben, dass ich genau hier und weder in GB noch in Spanien lebe. Mein englischer Freund, den ich seit Wochen schon versuche, irgendwie durch die Krise zu quatschen, bevor er trotz großem Haus und Garten durchdreht, hat mir die Tage ins Stammbuch gesprochen: was willst du eigentlich, du kannst raus und nassregnen, weil du es darfst und weil du keine Angst haben musst, von irgendeinem Irren kontaktiert zu werden, weil sie nix kapieren und dann am Ende noch einem Gesundheitssystem ausgeliefert bist, in dem du noch gefährdeter bist, als wenn du nix machst. Puh, das hat mir echt zu denken gegeben und ist jetzt mein Mantra – ich lass mich jetzt nassregnen, weil ich es kann :) – unheimlich motivierend, wenn frau eigentlich keinen Bock auf Spazierengehen hat, weil es ja regnen könnte. Auch eine Freundin, die üblicherweise fast das ganze Jahr über auf Malle lebt, hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und kurz vor Ostern noch einen Flug nach D bekommen, nicht weil dort exorbitant viele Infizierte wären, sondern weil die Beschränkungen dort brutal sind, heftigst kontrolliert werden und es auf der Insel praktisch keine Beatmungsbetten gibt. Wenn man sich also hier in einer kleinen FeWo gut und sicher aufgehoben fühlt, sagt das schon eine ganze Menge . . . . . .
    Mir fehlen auch die analogen Kontakte und wir sind mit ein paar Freundinnen dabei, Zweier- Aktivitäten zu starten, aber noch klappt das mit den virtuellen Kontakten wirklich gut, es lebe die FlatRate :) und ich bin froh, wie gut wir es heute haben – vor 50 Jahren, als es die letzte wirklich heftige Grippewelle mit fast 100.000 Toten gab, hat es weder Jemanden in einer Form interessiert wie heute, noch hätte es auch nur ansatzweise die Möglichkeiten des Kontakthaltens gegeben, wie heute. Alle Schulen waren geöffnet und gewarnt, wir sollten uns hinterher mit Niemanden treffen, wegen evtl. Ansteckungsgefahr, kann ich mich nicht ansatzweise daran erinnern. Ich denke, im Laufe des Juni wird man die Risikolage neu bewerten und auch darüber nachdenken, was man bereit ist, in Kauf zu nehmen. Ich gebe zu, noch bin ich relativ entspannt, mein Immunsystem scheint seit gut 2 Jahren wieder perfekt zu funktionieren, PneumokokkenImpfstoff habe ich für den Mann und micht auch noch bekommen, bevor er komplett aus war, so what.
    Ui, ganz schön lang, ich hoffe, das geht hier noch als Kommentar durch ;))
    Also, bleib gesund, Be calm and Bee happy – LG Ursula

    • Mel Post authorReply

      Hey Du Liebe! So schön, so ausgiebig von Dir zu lesen und ich gebe Dir vollkommen Recht: aktuell geht es uns hier wirklich gut. Also, eigentlich geht es uns immer gut und ich glaube, es ist auch gar nicht so schlecht, daß man mal aufgezeigt bekommt, daß das nicht selbstverständlich ist. Sich in den Regen stellen, weil man es kann – finde ich gut. Das wäre eigentlich ein Spruch für ein T-Shirt!
      Wir haben auch so unsere Rituale, zum Beispiel spielen Ulrike und ich abends immer eine Runde online Trinomino. Ein bißchen Normalität in irren Zeiten. Bin gespannt, wohin uns das alles noch so bringt, aber vor allem freue ich mich aufs Croppen, wenn das Leben irgendwann wieder in geregeltere Bahnen kommt. Wir rocken das! Fühl Dich gedrückt! (Virtuell darf man ja wohl noch… ;-) )

      • Ursula

        :)) Die Idee mit dem T- Shirt ist gut: Ich steh im Regen, weil ich es kann – yeah. Wie wäre es mit einem Crop unter dem Motto: „Ceep Calm & Bee Happy“ So langsam werde ich ein Fan auf die Aussicht eines „normalen“ 3. Quartals. Drück zurück :) LG Ursula

  6. S. Müller Reply

    Danke für Deine ehrlichen Worte! Sie sprechen mir aus der Seele

    • Mel Post authorReply

      Manchmal muss man es sich einfach von der Seele schreiben. Danke fürs Lesen. <3

Ich freue mich immer über ein paar liebe Worte von Dir!