Jumpstart Layouts 25-27

Ich überlege gerade, wie ich hier heute eloquent das Posting starte, aber die sprachliche Finesse ist grad nicht so mit mir. Habe ich mich doch eben tatsächlich mit der Nachbarin über den Verbleib meiner Mülltonne streiten müssen? Also als Einleitung hier mal ein Schwank aus dem echten Leben…

Es begab sich um die Jahreswende, um genau zu sein zwei Tage davor, daß ich die Tonne für den Plastikmüll (die hier bei uns optional ist, man kann alternativ auch die gefühlsechten Säcke der Stadt verwenden, die man Gerüchten zufolge an ausgewählten Stellen kostenfrei bekommen können soll – was allerdings bislang niemand glaubhaft bestätigen konnte) zum Zwecke der Entleerung an der Straße positionierte.

Zwei Tage später war die Tonne weg.

Und bevor jetzt die ersten Einwände kommen – mir ist bewusst, daß das meine Schuld ist. Als brave und angepasste Bewohnerin einer deutschen Spießersiedlung hätte ich natürlich auf der Lauer liegen und spätestens drei Millisekunden nachdem die Tonne aus der Halterung des Müllfahrzeugs abgenommen war, danach schnappen und sie auf den dafür vorgesehenen Platz stellen müssen. Das habe ich unverzeihlicherweise verpasst.

Wie auch immer. Tonne nicht da, Jahreswechsel… für mich völlig klar, daß es nur zwei Möglichkeiten gibt: Entweder hat ein Nachbar sich sehr motiviert zwei Tonnen vor die Tür gestellt oder aber alkoholisierte Silvester-Anhänger haben das Ding eben gewaltsam weg gesprengt. Wer mir auf Facebook folgt, hat vielleicht mitbekommen, daß hier andere Themen zwischenzeitlich wichtiger waren und selbst, wenn ich nicht damit beschäftigt gewesen wäre, das echte Leben irgendwie zu rocken, hat das Fehlen eines Behältnisses für Plastikmüll, das ich eh nur alle drei Monate mal zu füllen schaffe, eher eine untergeordnete Priorität.

Meine Taktik in diesem Fall war, einfach mal abzuwarten, ob die Tonne vielleicht genauso klamm und heimlich wieder auftauchen würde wie sie verschwunden war und zur Überraschung fast aller Beteiligten tat sie das auch vier Wochen später. Also letzte Woche. Im Vorgarten der besagten Nachbarin.

Vermutlich gibt es überall solche etwas kauzigen Gesellen, die viel Zeit mit der Hege ihrer Außendekoration verbringen, dabei das Geschehen um alle Haushalte im Umkreis von einem Kilometer im Auge haben und ihre nicht erzogene Trethupe freilaufend in alle Einfahrten kacken zu lassen, solange sie nicht in irgendeinem Radkasten lustige Kreise dreht. Leben und leben lassen sage ich mir da gern. So what? Die Menschen können ihre Restlebenszeit ja gerne gestalten wie sie wollen.

Was natürlich nicht passieren darf wie es will, ist, daß eine fremde Mülltonne sich auf das Grundstück einer solchen Person verirrt.

Natürlich hätte ich das irgendwie riechen müssen. Ich weiß auch nicht genau, was mit mir nicht stimmt, daß ich nicht seit dem Tag des Verschwindens jeden Tag alle Nachbargrundstücke durchkämmt habe, um sofort zugreifen zu können, wenn das flüchtige kleine Mistding unverhofft wieder auftauchen sollte. Und also fand die Brut – zugegebenermaßen sehr verdient – eine sehr aufgebrachte Nachbarin vor unserer Tür, die gerade eine handschriftliche Aufforderung im Briefkasten versenken wollte, auf der ich gebeten (oder sowas Ähnliches) wurde, die seit Tagen bei ihr widerrechtlich geparkte Monstrosität endlich abzuholen.

Es gab wohl ein kurzes Wortgemenge und eins der Kinder erbarmte sich und befreite die Dame von der unerträglichen Bürde mit dem Behältnis.

Sicherlich hätte man es einfach dabei belassen können, allerdings fühlte sich diese Nachbarin dann doch beflissen auch mir noch einmal persönlich von ihrem Martyrium zu berichten und mich darüber aufzuklären, daß es doch sehr unschön und mühsam gewesen sei, daß sie erst beim zuständigen Zweckverband telefonisch in Erfahrung bringen musste, wessen Eigentum dieser Zankapfel denn nun sei.

Auf der Tonne ist ein kleiner Aufkleber, auf dem dem ein Strichcode und eine Kennnummer stehen. Naja, und wenn man die kleinen Zahlen schon gefunden hat, hätte man die darunter stehende Adressangabe vielleicht auch noch lesen können… aber hey. Nicht so viel auf einmal.

Jedenfalls hat dieser sehr nervenaufreibende Anruf mich als Übeltäter entlarvt und also nochmal – ich hätte die Tonne doch auch einfach mal abholen können.

Alle Versuche, in das Gespräch auf irgendeine Weise einzusteigen und zu versuchen, zu erklären, daß es durchaus mal vorkommen könnte, daß man etwas nicht sucht, wenn man es unwiederbringlich verschollen glaubt (da die Tonne bei einer zwischenzeitlichen Leerungsrunde nicht aufgetaucht war, war ich dem Irrtum mit der Silvester-Theorie erlegen), wurden abgewürgt um mir mehrfach mitzuteilen, daß eins meiner Kinder ihr gegenüber auch sehr respektlos im Ton gewesen sei.

Ich fühlte mich etwas hilflos und fragte dann einfach mal, was genau sie denn nun von mir erwarte und worüber genau wir uns denn nun gerade unterhalten würden? Möglich, daß ich nicht mehr ganz so sachlich wirkte… Woraufhin diese Frau mit zusammengekniffenen Augen wie ein bockiges Kleinkind (und auch einem ebensolchen Tonfall) die ganze Tirade noch einmal herunter ratterte um mir dann mitzuteilen, daß ich mich doch beim nächsten Mal gefälligst zeitnah um so eine Angelegenheit kümmern sollte, aber wir würden dann jetzt im Guten auseinandergehen…

Äh – wow…

Also natürlich stehen seit wir hier wohnen, das werden in diesem Jahr 12 Jahre, ständig diverse Müllbehältnisse von uns überall auf fremden Grundstücken, vor allem bei ihr. Das ist so eine Versuchsreihe. Dabei protokolliere ich die jeweiligen Reaktionszeiten der verschiedenen Parteien vor allem in Abhängigkeit zur Art der Tonne. Und dann schreibe ich meine Doktorarbeit in Idiotologie…

Ich hatte durchaus das Bedürfnis da auch nochmal zwei Sätze zu zu sagen und zu betonen, daß es mir komplett egal ist, ob wir nun gut oder schlecht auseinandergehen, weil sich mir zum einen die Brisanz des Themas einfach so gar nicht erschließt und ich zum anderen auch überhaupt keinen Wert auf ein Verhältnis lege, das gar keines ist, denn ich habe mit dieser Person nichts, aber auch wirklich nichts zu tun. Also WTF??? Aber ich habe das dann heruntergeschluckt. Und jetzt möchte ich etwas anderes schlucken. Wein zum Beispiel.

Und wie ich jetzt zum Layout überleiten soll, weiß ich auch nicht. Ist mit aber auch grad schnurz. Ich musste das mal loswerden, sonst hätte ich leider grad mal platzen müssen. Und das will ja auch niemand.

Layout Nummer 25 nach einer Idee von Josefine ist ein mitteldickes Blumengemetzel geworden. Seit ich neulich die Stanzen mal wieder richtig sortiert habe, macht es doppelt so viel Spaß die Big Shot zum Glühen zu bringen.

Layout Nummer 26 hat dann kurz noch einmal für etwas Schnappatmung gesorgt. Das Ausgangslayout von Angela Tombari war unfassbar toll, aber wie liften? Ich musste eine Nacht drüber schlafen.

Aber dann fand ich das Papier! Und hier gebe ich zu, daß das ein Bogen war, von dem ich dachte, daß er irgendwann in der Kiste für die Schule landen würde. Aber die einzelnen Teile mit den Sprüchen ließen sich so gut im Stil der Vorlage anordnen. Also einfach nur die Technik geliftet und auch wenn es insgesamt nicht so ganz dicht am Ausgangslayout ist, finde ich es irgendwie ziemlich cool.

Man kann eben doch alles irgendwann gebrauchen… ;-)

Die Nummer 27 ist eine Liebeserklärung an die Heimat. Ok, das Foto ist gemopst – hat meine Mama im November gemacht. Aber sowas passiert hier schonmal…

Die Aufteilung des Layouts von Melanie habe ich grob beibehalten, für Schrift und Skyline kam der Plotter zum Einsatz. Schlicht. Ein bißchen anders. Ich mag es.

Was immer Ihr heute noch so vorhabt – erzürnt bloß die Nachbarn nicht!

Und ich glaube, es ist spät genug für ein Glas Wein.

Kreativsüchtig

Ich freue mich immer über ein paar liebe Worte von Dir!